Biedermann ohne Probleme bei Kurzbahn-EM
Netanja - Mit einer Zeit von 3:40,72 Minuten war Biedermann noch rund zwei Sekunden langsamer als bei seinem DM-Titel vor eineinhalb Wochen in Wuppertal. "Vorne bin ich noch verhalten geschwommen. Mal schauen, was nachher noch geht", sagte der WM-Dritte Biedermann, der nach Olympia in Rio seine Karriere beenden wird.
Der 18-Jährige Henning Mühlleitner (Schwäbisch Gmünd) schlug in Biedermanns Schatten bei seinem EM-Debüt auf der 25-m-Bahn als 16. (3:45,04) an.
Hosszu mit Weltrekord
Für das Highlight am Mittwochmorgen sorgte jedoch Ungarns Schwimmstar Katinka Hosszu. Die "Iron Lady" verbesserte im Vorlauf über 400 m Lagen in 4:19,46 Minuten den Weltrekord der Spanierin Mireia Belmonte um vier Zehntelsekunden.
Neben der großen Favoritin Hosszu zog auch die Magdeburgerin Franziska Hentke (4:35,00) auf Rang acht in den Endlauf ein. Die Leipzigerin Juliane Reinhold (4:37,14) wurde gute Elfte. Hentke, die vor allem auf ihrer Paradestrecke 200 m Schmetterling Medaillenchancen besitzt, zeigte sich mit dem Einstand zufrieden: "Es war meine drittbeste Zeit überhaupt."
Ebenfalls ins Finale schwamm aus deutscher Sicht der Frankfurter Jan-Philip Glania über 200 m Rücken (1:51,88). EM-Debütant Marius Kusch (22) setzte derweil im Vorlauf über 100 m Schmetterling als Dritter mit einer Zeit von 50,50 Sekunden ein Ausrufezeichen. Der Münchner war um fast neun Zehntelsekunden schneller als bei den nationalen Meisterschaften.
Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hatte aufgrund der zumindest potenziellen Terrorgefahr seinen Athleten und den Betreuern freigestellt, ob sie die Reise nach Israel antreten. Einige Schwimmer wie die zweimalige Kurzbahn-Europameisterin Dorothea Brandt (Essen) hatten sich gegen eine Teilnahme entschieden.
Die Wettkämpfe in Netanja, rund 30 Kilometer von Tel Aviv entfernt, verzeichnen trotz der Sicherheitsbedenken eine Rekordbeteiligung. Insgesamt gehen rund neun Monate vor Olympia in Rio 500 Schwimmer aus 48 Nationen an den Start.
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