Biathlon-Weltcup in Oslo: Franziska Hildebrand als Sechste beste Deutsche

Oslo - Für Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier (Partenkirchen) ist der erneute Gewinn des Biathlon-Gesamtweltcups in weite Ferne gerückt.
Die siebenmalige Weltmeisterin verpasste im Sprint über 7,5 km beim Weltcup in Oslo nach zwei Strafrunden die Top 20 klar, auf Siegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei verlor die Partenkirchnerin 1:30,9 Minuten. Beste Deutsche am Holmenkollen war die fehlerlose Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/46,2 Sekunden zurück) als Sechste.
Für Massenstart-Olympiasiegerin Kuzmina (eine Strafrunde) war es bereits der fünfte Saisonsieg und der zehnte Erfolg ihrer Karriere. Sie gewann vor der viermaligen Olympiasiegerin Darja Domratschewa (Weißrussland/+8,9/0) und der Ukrainerin Julia Dschima (+29,2/0). "Ich kann es mir auch nicht genau erklären", sagte Dahlmeier in der ARD über ihre beiden Fehler am Liegendanschlag: "Es ist natürlich schade, wenn man sich beim Liegendschießen schon alle Chancen verballert."
Nach einem Ruhetag am Freitag geht der vorletzte Weltcup der Saison am Samstag mit der Frauen-Staffel sowie dem Verfolger der Männer weiter. Am Sonntag bestreiten die Frauen ihr Jagdrennen, den Abschluss bildet die Staffel der Männer.
Deutsche Biathleten sprachen sich gegen Russland-Weltcup aus
Die deutschen Biathleten haben sich bereits vor Wochen in einem gemeinsamen offenen Brief an den Weltverband IBU gegen die Austragung des Weltcup-Finales im russischen Tjumen ausgesprochen.
Das bestätigten die Olympiasieger Arnd Peiffer und Laura Dahlmeier in Oslo. Das Schreiben wurde schon vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang verschickt, hatte aber keinen Einfluss auf die IBU-Entscheidung. Auch andere Skijäger aus aller Welt haben ähnliche Schritte gewählt.
Der Biathlon-Verband entschied in Südkorea jedoch, dass trotz des russischen Dopingskandals in der kommenden Woche in Tjumen gestartet wird. "Wir haben uns als Team positioniert und unseren Standpunkt klargemacht. Wir finden, dass es zu früh dafür ist", sagte Peiffer am Rande des Weltcups am Holmenkollen.
Peiffer: "Das ist kein Hobbysport"
Dahlmeier meinte: "Wir befürworten es nicht unbedingt, jetzt nach Russland zu reisen." Während andere Nationen wie die USA, Kanada, Tschechien und die Ukraine die Veranstaltung boykottieren, werden die Deutschen vom 22. bis 25. März in Westsibirien antreten. "Es ist natürlich ein Thema und man spricht untereinander auch darüber, sowohl im deutschen Team als auch international. Aber ernsthaft habe ich nicht darüber nachgedacht, nicht hinzufahren", sagte Dahlmeier.
Peiffer habe zwischenzeitlich über einen Verzicht nachgedacht, entschied sich aber aus sportlichen Gründen dagegen. "Sich so im Training zu schinden, macht man nur, wenn man ein Ziel hat. Das ist kein Hobbysport, deswegen möchte ich auch Rennen laufen", sagte der 30-Jährige.