Bestzeit - aber die Trainerin verliert den Rekord
MÜNCHEN Kurz vor dem Start über die zehn Kilometer schockt mich der Stadionsprecher: Den Streckenrekord bei den Frauen hält Ingalena Heuck. Meine Trainerin. 37 Minuten irgendwas, in 2011. Ein Volkslauf für Profis? Ob mich das lähmt oder motiviert? Egal, sie ist eh nicht da.
Kurz nach dem Start geht’s an die Autobahn, auf der anderen Seite der Leitplanke rauschen die Starnberger Porsches vorbei. Sie bremsen ab, wir legen zu. Die ersten Kilometer gehe ich wie immer zu schnell an. In 4’10, davor hat die Trainerin gewarnt, „pass auf, dass du nicht einbrichst!“ Ich bremse ab – und denke an die letzte E-Mail vom Veranstalter, Forstenrieder SC: Ein Drittel Schotter! Es geht in den Wald. Ich habe keine Zeit zu verlieren.
Die Pulsuhr links zeigt 175 konstant, die Rundenuhr rechts (wofür hat man zwei Handgelenke!) geht konstant auf 4’25 pro km. Der Weg durch den Forstenrieder Park verläuft entspannt – auch wenn ich später auf den Bildern, die’s von www.sportfoto.ws per Link gibt, wahnsinnig verbissen ausschaue: Ich habe mein Tempo gefunden.Und gehalten. Der letzte Kilometer wird dann wieder schnell: zurück an der Autobahn.
Auf der Bezirkssportanlage bleibt sogar Kraft für einen Spurt ins Ziel. Nach 43 Minuten und 44 Sekunden. Persönliche Bestzeit. Der Streckenrekord der Trainerin wurde derweil pulverisiert. Ich drucke ihr meine Urkunde aus.
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