Bergwelt in der Stadt

AZ-Serie: „Herbst-Spaß draußen“. Zum Klettern muss man nicht in die nahen Alpen fahren – auch in und um München gibt es Gelegenheiten, an den Fels zu gehen – und bei Schlechtwetter in die Halle
von  Sebastian Schulke

München - Die Tage werden immer kürzer, die Temperaturen immer kühler – die Witterung für den Sport draußen nicht unbedingt besser. Und das macht sich in den Bergen besonders bemerkbar – gerade für Freunde des Kletterns. Dann reicht es nicht, sich einfach nur wärmer anzuziehen. Der kalte Fels und die entsprechenden Außentemperaturen nagen vor allem an Fingern und Füßen, machen eine Kletterpartie ganz schnell zur Zitterpartie.


Doch das bedeutet nicht, dass man Seil, Gurt und Karabiner in den Keller packen muss und erst wieder im Sommer hervor holt und entstaubt. Einige Klettergärten in und um München bieten perfekte Alternativen zur natürlichen Bergwelt. Zumal sie über Out- und Indoor-Bereiche verfügen. So kann man, wenn es einem draußen zu kalt wird, seine Klettertour auch in den Innenbereich verlegen. Hier drei beheizte Highlights:

Kletter- und Boulderzentrum Gilching: Auf dem 3600 qm großen Grundstück schuf die DAV-Sektion München eine Halle mit einer Gesamtkletterfläche von rund 2650 qm - davon 1500 qm Indoor und 750 qm Outdoor sowie einer 400 qm großen Boulderwelt. Unter anderem sind hier bekannte Boulderprobleme wie das „Piano“ aus Fontainebleau nachgebildet worden. Außerdem weist der Außenbereich je 20 Meter breite und 12,5 Meter hohe Kletterflächen an den südwestlichen und südöstlichen Außenwänden auf. Die absoluten Könner hängen gerne an dem großen, grauen Zapfen, der dem berühmten Fels an der Railay Beach in Thailand nachempfunden ist. Aber auch Familien und Kinder kommen hier zum Zug. „Wir haben für Familien, Anfänger und Cracks etwas zu bieten“, sagt Dominic Berger, der Betriebsleiter des Kletterzentrums. Wer vom Klettern genug hat, kann auf der Slackline seine Finger, Arme und Beine schonen und etwas balancieren.
www.kletterzentrum-muenchen-west.de

High East: Im Osten von München befindet sich dieser urbane Klettergarten. Die insgesamt 2100 qm Kletterfläche unterteilen sich in einen 1400 qm großen Indoor- (Kletterhöhe 18 Meter) und 700 qm großen Outdoor-Teil (15 Meter) – mit zwei Toprope-Bereichen. Die Schwierigkeitsgrade der einzelnen Touren bewegen sich zwischen drei und zehn. Das ist allerdings noch längst nicht alles. Nach dem Klettern kann man sich n der hauseigenen Wellness-Oase erholen. Dort gibt es Duschen, eine Sauna, einen Ruheraum mit warmen Liegeflächen aus Stein und ein kleines Dampfbad. Wer will, kann seine Muskeln bei einer Massage durchkneten lassen.
www.high-east.de

Kletterzentrum Thalkirchen: Der größte künstliche Klettergarten der Welt lässt keine Wünsche offen – ob nun draußen oder drinnen. 6540 Quadratmeter ziehen sich hier durch den Outdoor- und Indoor-Bereich, die bestiegen und erklommen werden wollen. Dazu kommen 1190 Quadratmeter an Boulderflächen, die man ohne Seil und Gurt in Angriff nimmt. Mit roten, gelben, blauen, grünen, schwarzen oder auch weißen Griffen mit roten Punkten, die sogenannten Masern, sind die Felswände überzogen. Bis zu 18 Meter hoch ragt die künstliche Bergwelt im Innenbereich. Draußen liegt der höchste Punkt bei 16 Metern. Außerdem gibt es Freeform-Felsen, deren Oberfläche einer natürlichen Bergwand nachempfunden ist. Da klettert man nicht an geschraubten Griffen, sondern nutzt wie in der Natur die Wandstruktur. Die Schwierigkeitsgrade fangen bei zwei an und gehen bis zu einer 10+. Gut 555 Routen stehen zur Auswahl.
www.kbmuenchen.de
 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.