Benzin im Blut: Svindal und Neureuther geben Gas

Schnelle Kurven fahren: Das liegt den Skifahrern. Auf der Schneepiste oder dem Asphalt. Am Wochenende dürfen Deutschlands Slalom-Ass und seine Kollegen mal im Rennwagen so richtig aufs Tempo drücken.
tbc |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Overall statt Rennanzug: Die Ski-Asse Felix Neureuther und Aksel Lund Svindal (l.) in ungewohnter Wettkampfmontur.
Audi Overall statt Rennanzug: Die Ski-Asse Felix Neureuther und Aksel Lund Svindal (l.) in ungewohnter Wettkampfmontur.

München - Eigentlich darf man das nicht machen: Skirennläufern ein schnelles Auto in die Hand geben. Denn so spektakulär und geschwindigkeitsgeil wie die Herren auf der Piste unterwegs sind, so bewegen sie sich auch auf dem Asphalt: immer schön am Limit. Bei fast jedem Skirennläufer scheint Benzin durch die Adern zu fließen. Wer zum Beispiel die serpentinenreiche Passstraße hinauf zum Rettenbachferner bei Sölden fährt und dabei von ein paar vogelwilden Spät- bis Überhaupt-nicht-Bremsern überholt wird, kann davon ausgehen, dass da Weltcupfahrer hinterm Steuer sitzen.

Nicht dass sie es besonders eilig zum Training hätten: Sie fahren einfach gern schnell. Sehr schnell.

Felix Neureuther macht da keine Ausnahme. Am Wochenende darf Deutschlands bester Skifahrer mal ganz offiziell schnell fahren: Am 1. und 2. August geht er mit den Kollegen Marcel Hirscher (Österreich) und Aksel Lund Svindal (Norwegen) beim Rennwochenende des Audi Sport TT Cup im österreichischen Spielberg an den Start. Im Feld der 24 Piloten tragen die drei Gastfahrer auf dem Red Bull Ring ihre eigene Challenge aus und bekommen dazu einen ziemlich flotten fahrbaren Untersatz gestellt: die Rennversion des neuen Audi TT. 310 PS bei einem Gewicht von nur 1125 Kilo. Mit einer sogenannten Push-to-Pass-Funktion lässt sich die Leistung des Zweiliter-TFSI-Motors kurzzeitig um 30 PS steigern.

Zahlen, die den Rennläufern sicher gefallen werden. Neureuthers Faible für schnelle Autos ist nicht neu. Daheim in der Garage steht schon lange ein sehr schneller Flitzer, und der Sponsor des Deutschen Skiverbandes lässt sich in Sachen Dienstwagen für seinen erfolgreichsten Athleten auch nicht lumpen: Im vergangenen Herbst gab’s einen leuchtend blauen Audi RS4 Avant mit 420 PS, Kostenpunkt: rund 90.000 Euro. Sein gewohnt spitzbübischer Kommentar: „Wichtig ist sowieso nur, dass es leitplankentüchtig ist“, sagte er in Anspielung auf seinen Autounfall vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014, als er bei Blitzeis auf der Garmischer Autobahn ein Schleudertrauma davongetragen hatte.

Im Januar setzte sich der 31-Jährige im Rahmen des Weltcups in Kitzbühel ans Steuer des 560 PS starken Audi S1 EKS RX quattro von DTM-Star Mattias Ekström und stellte beim Slalom-Training auf vier Rädern sein Motorsport-Talent unter Beweis. Vor ein paar Jahren durfte er schon mal über den Circuit de Barcelona-Catalunya heizen – allerdings nur in der Spur eines gemäßigten Vorfahrers. „Die wussten schon, was passiert, wenn die uns einfach so fahren lassen“, sagte Neureuther.

Die Kollegen Svindal, Ted Ligety oder Jens Byggmark seien nämlich kein Stück besser als er, so Neureuther. Schnelle Kurven: Das liege Skirennläufern einfach im Blut. Längst legendär: die Car-Jump-Sessions bei den Sommertrainingslagern in Neuseeland, wo Neureuther & Co. sich in einem ausgetrockneten Flussbett eine Schanze bauten und mit 500-Dollar-Autos so lange drüber donnerten, bis die Karren auseinanderfielen. Auch Marcel Hirscher ist begeisterter Motorsportler und im Sommer oft mit dem Motocrossrad unterwegs. 2013 fuhr er auf dem Red Bull Ring ein Gleichmäßigkeitsrennen. Dabei wird in der ersten Runde eine Zeit gesetzt, die in den kommenden Umläufen möglichst exakt getroffen werden muss.

Jede Wette, dass die Skifahrer noch mehr Spaß haben, wenn sie einfach Gas geben dürfen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.