„Bei 1860 gibt es zu viele Treter“
Der Neu-Hachinger Anton Fink schimpft über seinen Ex-Klub 1860, der ihn jahrelang ausgebildet hat. Dort herrsche eine zu geringe Spielkultur. Ganz anders sei es natürlich bei seinem neuen Verein.
UNTERHACHING Anton Fink wirkt eigentlich wie ein ziemlich zurückhaltender und reflektierter Mensch. Umso verwundeter ist es, was der neue Haching-Star, der beim Drittliga-Auftakt vorige Woche beim 3:0 gegen die zweite Mannschaft Werder Bremens zwei Tore erzielte, über seinen Ex-Arbeitgeber sagt.„Bei 1860 gibt es zu viele Treter“, sagt der 21-Jährige über den Verein, bei dem er vor seinem Wechsel in diesem Sommer insgesamt zwölf Jahre lang spielte und in 62 Regionalliga-Partien neun Tore für die U23 erzielte. „Bei den Löwen war es schwierig zu spielen, weil da ging alles nur über den Kampf, da fehlte einfach das Fußballerische.“ Die vier Euro-Fighter, die gerade U19-Europameister geworden sind und mit denen Fink in der Regionalliga zusammenspielte, nur fußballerische Grobmotoriker? Die 1860-Jugend eine Kaderschmiede für kompromisslose Verteidiger?
Fink meint ja – und lobt dagegen die Fußballkultur seines neuen Klubs, mit dem er am Samstag (14 Uhr) in Paderborn antreten muss. „Hier in Haching will jeder Fußball spielen. Ralph Hasenhüttl treibt uns immer nach vorne.“ Froh sei er darum, die Löwen verlassen zu haben. Allerdings hatte er freilich auch keine andere Wahl. „1860 hat mir nahe gelegt, den Verein zu verlassen“, gibt er zu. Um dann aber gleich weiterzuschimpfen: „Trainer Marco Kurz wollte mich nicht. Keine Ahnung, warum. Ich konnte mit ihm nicht reden.“ Außerdem habe ihn bei 1860 die Einstellung mancher Kollegen nicht gefallen. „Bei 60 haben Sie oft gestöhnt „schon wieder Arbeit, schon wieder Training“. Dabei ist das doch unser Beruf.“ Den er jetzt in Haching ausüben darf.
Reinhard Franke
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