Behle siegt: Frauenversteher gibt auf
Frauen-Coach Ismo Hämäläinen verliert den Machtkampf mit Bundestrainer Jochen Behle und kündigt.
TRONDHEIM Dass sich Tobias Angerer im Langlauf-Marathon über 50 Kilometer auf Platz zwei kämpfte, war nur noch eine Randgeschichte beim Weltcup in Trondheim. Im Vordergrund stand der Machtkampf zwischen Bundestrainer Jochen Behle und Frauen-Coach Ismo Hämäläinen. Bei dem der Finne, der Querelen müde, aufgab und seinen Posten schon vorzeitig zur Verfügung stellte. Sein Nachfolger wird der zweimalige Olympiateilnehmer Janko Neuber.
„Meine Entscheidung ist, dass ich aufhöre“, sagte Hämäläinen. Offiziell zog er sich aus familiären Gründen zurück: „Meine Tochter ist jetzt neun Jahre alt, und ich war ihr halbes Leben unterwegs. Jetzt ist meine Zeit mit ihr gekommen.“ Doch letztlich schmiss er den Job wegen Behle. Sein Ruf als „Frauenversteher“ war dem Finnen zum Verhängnis geworden. Behle hatte ihn während der WM in Liberec mehrfach öffentlich kritisiert und in dessen laschem Umgang mit Claudia Nystad und Co. den Grund für die Ergebnis-Misere ausgemacht.
Evi Sachenbacher-Stehle, die über 30 Kilometer auf einen sehr guten fünften Platz gelaufen war, konnte sich über ihre beste Saisonleistung gar nicht richtig freuen. „Wir sind sehr traurig und hätten uns das anders gewünscht. Aber Ismos Entscheidung ist nachvollziehbar“, sagte die 28-Jährige. Der Seitenhieb Richtung Behle: „Es wird immer so dargestellt, als möchten wir uns nicht quälen. Aber es ist genau andersrum.“
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