Bayerns Offensivgala, Bamberg und MBC jubeln auch
München – Am Ende hatte Svetislav Pesic noch die Möglichkeit, zu testen. Die Youngsters Karim Jallow und Daniel Mayr kamen im letzten Viertel in die Partie, die 5631 Zuschauer feierten da den längst feststehenden Sieg der Basketballer des FC Bayern gegen Phoenix Hagen (am Ende 113:80).
Pesic hatte angekündigt, die Heimspiele gegen Hagen und Tübingen am nächsten Sonntag zu nutzen, um die Mannschaft vor der Endrunde um die Meisterschaft weiterzuentwickeln. Das gelang. Und Pesic? War trotzdem nur teilweise zufrieden: „An unserer Offensive gab es heute nichts auszusetzen“, sagte er nach der Partie. „Wir haben sehr gut getroffen, alle Spieler haben sich gut eingebracht. Über die 21 Ballverluste mache ich mir viel mehr Gedanken, das können wir uns nicht leisten.“
Die Dominanz der Bayern gegen Hagen war erdrückend. Alle elf eingesetzten Spieler punkteten, am häufigsten Bryce Taylor und John Bryant (je 20). Letzterer hatte dabei sogar eine hundertprozentige Trefferquote. So viel Angriffspower erdrückte die Hagener förmlich. Schon in der achten Minute stand es 26:6 für Bayern, nach dem ersten Viertel 31:16. Doch Hagen suchte nun selbst sein Heil in der Offensive, und die Bayern wankten plötzlich (39:35, 17.).
„Hagen ist ein unangenehmes Team, das viele Würfe nimmt“, stellte Maxi Kleber fest. „Wir haben ein paar Minuten verschlafen, aber wir haben unseren Rhythmus schnell wieder gefunden“, meinte Pesic. Und so zogen die Bayern wieder davon. 59:40 stand’s zur Halbzeit, 89:64 nach dem dritten Viertel. Das Spiel war entschieden, und Pesic konnte noch ein bisschen experimentieren.
Bamberg souverän, Oldenburg auf den letzten Drücker
Meister Bamberg gewann am Sonntag sein Gastspiel bei den Telekom Baskets Bonn klar mit 85:65 (45:36) und führt die Tabelle nach dem 19. Sieg in Serie weiter deutlich an. Bester Werfer der Oberfranken war Lucca Staiger mit 19 Punkten. Sechs Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde ist die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri kaum noch vom ersten Platz zu verdrängen, der für die gesamten Playoffs Heimrecht in den entscheidenden Partien garantiert.
Die EWE Baskets Oldenburg feierten beim mühevollen 76:75 (43:32) gegen die Gießen 46ers den bereits zehnten Sieg in Serie und sind weiter gleichauf mit den Bayern. Rickey Paulding sicherte den Erfolg mit einem Freiwurf drei Sekunden vor dem Ende. Am letzten Spieltag am 1. Mai kommt es zum direkten Duell gegen die Bayern in Oldenburg.
Im Abstiegskampf haben der Mitteldeutsche BC und die BG Göttingen mit überraschenden Auswärtssiegen ihre Ausgangsposition verbessert. Die Göttinger gewannen mit 90:81 (37:44) beim direkten Rivalen Eisbären Bremerhaven und zogen in der Tabelle durch den siebten Saisonsieg gleich. Der MBC feierte in einer hochspannenden Partie einen 76:75 (49:32)-Erfolg in Tübingen. Den Siegeswurf für die Gäste verwandelte TaShawn Thomas in letzter Sekunde. Die Crailsheim Merlins haben im Kampf gegen den Abstieg mit nur fünf Siegen die schlechtesten Karten.
Enttäuschung herrschte derweil bei ALBA Berlin. Die Hauptstädter unterlagen am Samstagabend dem direkten Konkurrenten ratiopharm Ulm mit 68:78. Der angepeilte vierte Platz für das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde rückt für den Pokalsieger in immer weitere Ferne. "Wir haben viele Chancen liegen gelassen. Offene Würfe, Freiwürfe, einfache Korbleger", bemerkte Trainer Sasa Obradovic nach der Partie. Zwar sind die Berliner weiter Sechster, doch nun punktgleich mit den Ulmern. Im schlimmsten Fall droht ALBA in Runde eins ein Duell mit dem FC Bayern, dem Dauergegner dieser Saison.