Bayerns Neuer: „Mir redet keiner rein“
Der Ex-Coach von Telemotive München betreut am Samstag erstmals die Zweitliga-Basketballer des FC Bayern. Hier spricht er über seinen Vorgänger, die Ziele und ein Baby.
AZ: Ihr Vorgänger Georg Kämpf streitet mit dem Verein vor dem Arbeitsgericht darüber, dass seine Kompetenzen beschnitten wurden, die Abteilungsleitung ihm sogar Trainingszeiten vorschreiben wollte und einen Spieler verpflichtet hat, den Kämpf nicht wollte. Wie reagieren Sie, wenn man Ihnen reinredet?
MICHAEL SCHWARZ: Eins ist ja klar: Die sportliche Leitung muss immer beim Trainer liegen. Mir redet keiner rein. Bei mir wird acht bis neunmal die Woche trainiert. Ich habe meine eigene Philosophie. Aber was war, zählt nicht mehr, wir müssen nach vorne schauen.
Werden Sie Georg Kämpf anrufen, um sich zu informieren, was Sie hier erwartet?
Nein, ich kenne ihn wenig und verlasse mich auf meinen Co-Trainer Mauricio Parra.
Sind Sie eher der Kumpeltyp für die Spieler oder der strenge Disziplinfanatiker á la Felix Magath?
Sind Sie ein harter Hund?
Dann muss man konsequent sein. Wenn einer nicht möchte, dann hat er in der Mannschaft wenig zu suchen.
Müssen die Spieler den Trainer siezen?
Die Jungs dürfen mich duzen. Ich versuche, mit jedem menschlich und normal umzugehen. Das ist ein Miteinander. Die Vorgaben von mir müssen umgesetzt werden, aber immer so, dass die Spieler es auch kapieren. Ich bin ein menschlicher harter Hund.
Wie wollen Sie Bayerns Basketballer weiter bringen?
Zuerst mal müssen wir erfolgreich und interessant spielen. Wir müssen Spiele gewinnen. Aber auch der Kontakt zu anderen Münchner Vereinen ist wichtig, zu denen ich einen guten Draht habe. Basketball muss in München wieder etwas werden und wenn das einer im großen Stil machen kann, dann der FC Bayern.
Welche Ziele haben Sie? Der Verein will in die Erste Liga…
Zukunftspläne macht man vor der Saison. Aber da ich in der Saison eine Mannschaft übernehme, muss ich mit den Jungs arbeiten, die ich habe. Ich plane erstmal bis zum Saisonende.
Sie sind vor neun Monaten zum ersten Mal Vater geworden. Ihre Frau wird nicht glücklich sein, dass Sie jetzt von früh bis spät weg sind, oder?
Meine Familie wird jetzt sechs Monate nicht viel von mir haben, aber sie trägt das mit. Manche sagen, ich geh jetzt wieder zum Basketball, damit ich das schreiende Kind daheim nicht hab.
Interview: Reinhard Franke
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