Bayerns Meister-Puzzle

Die Basketballer haben ein klares Ziel: 2014 den Titel in der Bundesliga zu holen. Dafür wurde jetzt Nationalspieler Yassin Idbihi aus Berlin geholt. Die AZ erklärt die wichtigsten Personalien.
von  Julian Galinski

München - Klar, nach zwei Trainerwechseln innerhalb der vergangenen Saison und den entsprechenden Turbulenzen konnten die Basketballer des FC Bayern München das Halbfinal-Aus nach fünf Spielen gegen die Baskets aus Bamberg als ordentliches Ende einer geretteten Saison verkaufen. 

Geschmerzt hat die Niederlage allerdings dennoch. Darum hat man sich im Verein und vor allem in der Mannschaft geschworen: Das war vorerst das letzte Mal, dass der FC Bayern den Bambergern bei der Meisterschaft den Vortritt lässt.

Der Titel 2014, der soll nach München gehen. Und in der Euroleague darf es darüber hinaus auch gerne in die Runde der besten 16 gehen. Dafür bauen FC Bayern-Trainer Svetislav Pesic und sein Sohn und Sportdirektor Marko Pesic derzeit ein meisterschaftsreifes Team auf. Neuester Zugang: Center und Nationalspieler Yassin Idbihi aus Berlin.

Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum neuen Kader.

Warum trennten sich die Bayern von Topscorer Tyrese Rice und Top-Rebounder Lawrence Roberts?

„Ich hatte privat ein sehr gutes Verhältnis zu Tyrese Rice. Aber das was er wollte und was wir wollten, ging am Ende in den Verhandlungen zu weit auseinander. Wir haben ihm ein exzellentes Angebot gemacht, er hat sich leider für Tel Aviv entschieden“, sagt Sportdirektor Marko Pesic. Tatsächlich soll Rice, der als Führungsspieler eingeplant war, ein geradezu unverschämt hohes Gehalt gefordert haben. Und das war er dem Verein dann doch nicht wert. Lawrence Roberts hätten die Bayern ebenfalls gerne behalten – wegen seiner unabwägbaren Knieprobleme trennten sie sich allerdings schweren Herzens von ihm.

Warum holten sie Bryce Taylor für Brandon Thomas und Malcolm Delaney für Yotam Halperin?

„Bryce Taylor ist ein sehr athletischer Spieler. Und er hat den unbedingten Willen gezeigt, für uns spielen zu wollen“, sagt Pesic. Brandon Thomas spielte eine sehr ordentliche Saison – was ihm gegenüber Taylor fehlt, ist ein gewisser Killerinstinkt, der Wille, Spiele zu entscheiden. Malcolm Delaney soll bei den Bayern zum europäischen Top-Mann reifen. „Ihn habe ich schon am College beobachtet. In jedem Wettbewerb in dem er gespielt hat, hat er sich sehr schnell orientiert und verbessert“, sagt Pesic. Delaney, ein Combo-Guard wie Halperin, ist zwar nicht so routiniert wie Halperin, dafür jünger und deutlich agiler.

Mit MVP John Bryant und Yassin Idbihi hat Bayern zwei Center. Wie geht es mit Skandal-Profi Jared Homan (Vertrag bis 2014) jetzt weiter?

Grundsätzlich gilt im Verein die Maxime, bestehende Verträge nur im absoluten Ausnahmefall zu kündigen. Deshalb gilt wohl die Hoffnung, Jared Homan, der charakterlich ein eher schwieriger Typ ist, möge aufgrund der Aussicht auf kaum Spielzeit hinter Bryant und Idbihi von sich aus um Freigabe bitten.

Werden die Verträge mit Demond Greene und Jan Jagla verlängert?

Demond Greene wird offenbar als Ergänzungsspieler beim FC Bayern bleiben und soll als Trainer im Verein aufgebaut werden. Für Jan Jagla sieht die Perspektive beim FC Bayern weniger gut aus – ein neuer Vertrag ist unwahrscheinlich.

Welche Zugänge sind noch zu erwarten?

„Wir werden mit Sicherheit auf der Aufbauposition noch einen Spieler holen. Und einen Akteur für die Positionen vier und fünf“, sagt Pesic – letzterer als Ersatz für Roberts. Bis zum Ende der kommenden Woche wird der Kader wohl stehen. Und sich, das ist das Schicksal der Marke FC Bayern in ihrem dritten BBL-Jahr, vom ersten Auftritt an am Maßstab eines Meisterschaftsfavorits messen lassen müssen.

 

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