Bayerns Korbjäger: „Und es geht doch!“

Bayerns Basketball-Boss spricht vor dem Auftakt der Korbjäger über Aufstiegsträume und Visionen: „Mein größter Wunsch ist, dass Uli Hoeneß ab und zu kommt und mir auf die Schulter klopft.“
von  Abendzeitung
Entspannt am Tegernsee nach harten Einheiten im Trainingslager – die Bayern-Basketballer (v.l.): Assistenz-Coach Mauro Parra, Robert Maras, Moritz Wohlers, Markus Hübner, Sebastian Greene, Jabril Banks, David Rotim, Claus Weiß, Oliver Heptner, Kenny Barker, Chris Hoffmann, Josh Mueller und Cheftrainer Georg Kämpf.
Entspannt am Tegernsee nach harten Einheiten im Trainingslager – die Bayern-Basketballer (v.l.): Assistenz-Coach Mauro Parra, Robert Maras, Moritz Wohlers, Markus Hübner, Sebastian Greene, Jabril Banks, David Rotim, Claus Weiß, Oliver Heptner, Kenny Barker, Chris Hoffmann, Josh Mueller und Cheftrainer Georg Kämpf. © Gadenne

Bayerns Basketball-Boss spricht vor dem Auftakt der Korbjäger über Aufstiegsträume und Visionen: „Mein größter Wunsch ist, dass Uli Hoeneß ab und zu kommt und mir auf die Schulter klopft.“

AZ: Herr Rauch, am Donnerstag ab 19 Uhr kommt's in der Halle an der Säbener Straße zum ersten Härtetest gegen den zweimaligen Deutschen Meister, die Brose Baskets Bamberg (19 Uhr, Säbener Straße). Sie sind gerade mit Ihrer Frau Rita im Urlaub auf Gran Canaria. Sind Sie sehr traurig, nicht dabei sein zu können beim ersten Vorbereitungsspiel für die neue Pro A-Saison?

BERND RAUCH: Ein bisschen. Es kribbelt schon, ich werde im Hotel mitfiebern, mit Handy und Internet dabei sein und mich beim Thomas Oehler (Geschäftsführer der Basketballer, d. Red.) per SMS über alles informieren.

Können Sie im Urlaub nicht vom Basketball abschalten?

Es gelingt mir nicht ganz. Ich gehe täglich schwimmen, laufe in den Dünen und mache Power-Walking. Ich versuche fit zu bleiben. Ich muss am Puls des Lebens dran bleiben. Das ist eine Typfrage.

Was für ein Typ sind Sie?

Ich lese gerade die Biografie von Barack Obama, und er ist so ein Typ wie ich und Vorbild für mich, was Kraft und Wille angeht. Ich vergleiche mich nicht mit Uli Hoeneß. Er hat über 25 Jahre großes geleistet für den FC Bayern. Wenn es aber um das Herz geht, was für den Klub steht, dann empfinde ich genauso viel wie Hoeneß für seine Fußballer.

Für die Basketballer wird es eine wichtige Saison.

Das Ziel kann nur Erste Liga sein. Uns fehlt nur die richtige Halle. München muss mit seiner Bewerbung für die Olympischen Spiele 2018 erstklassige Bedingungen für Hallensport haben. Man braucht die Unterstützung von Presse, Politik und Wirtschaft. Die Sportstadt München muss den Nachweis bringen, dass sie es ernst meint, dass sich etwas bewegt. Basketball geht hier!

Wie soll’s finanziell klappen?

Erstmal müssen wir die sportlichen Voraussetzungen schaffen, dass die Stadt sieht Bayerns Basketballer haben sich auf hohem Niveau stabilisiert. Wenn wir ganz oben mitspielen, wird die Halle aus allen Nähten platzen. Dann werden auch die Sponsoren sehen, dass sich da etwas bewegt und dann wird auch die Stadt München mitziehen.

Sie sagten „Am Anfang eines Ziels steht immer eine Vision". Was ist Ihre Vision?

Ich habe in den letzten Jahren oft gehört: „Das geht nicht". Das habe ich nie verstanden. München hat knapp 50000 Studenten, und natürlich werden wir vom Fußball getragen. Es ist unglaublich, was in der Allianz Arena los ist. Aber so eine Euphorie kann es auch beim Basketball geben. Wenn es uns nicht gelingt, die Leute zu überzeugen mit den Möglichkeiten, die wir vom FC Bayern haben, dann versteh ich die Welt nicht mehr. Ich will sagen: „Und es geht doch!“

Uli Hoeneß ist großer Basketball-Fan, schaut oft die Spiele in der NBA. Sie meinten, dass er bald nicht mehr nachts aufstehen muss, weil er Bayerns Korbjäger sehen kann - auf gleichen Niveau. Frech!

Natürlich war's frech, aber wenn man heute etwas normal rüberbringt, zuckt keiner. Wir haben nicht das Format der NBA, aber wer bei uns in der Säbener Straße war und ein Gefühl für Emotionen im Sport hat, der kommt wieder. Mein größter Wunsch ist, dass Uli Hoeneß ab und zu kommt, die Burschen sieht, mir auf die Schulter klopft und sagt, das war gut und das war schlecht.

Interview: Reinhard Franke

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