Bayern-Schelte für Ossi-Fans

Bayerns Sicherheitschef Fredi Ziegler warnt eine Woche vor dem Start der neuen 3. Liga vor Fans aus dem Osten. Die Klubs dort wehren sich. „Unnötig!“
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Randale: Die gefürchteten Fans von Dynamo Dresden sorgen – wie hier in Karlsruhe im Jahre 2005 – immer wieder für Negativ-Schlagzeilen.
az Randale: Die gefürchteten Fans von Dynamo Dresden sorgen – wie hier in Karlsruhe im Jahre 2005 – immer wieder für Negativ-Schlagzeilen.

München - Bayerns Sicherheitschef Fredi Ziegler warnt eine Woche vor dem Start der neuen 3. Liga vor Fans aus dem Osten. Die Klubs dort wehren sich. „Unnötig!“

Riesenaufregung eine Woche vor dem Start der neuen 3. Liga. Vor allem die Klubs aus den neuen Bundesländern fühlen sich verunglimpft. Und zwar vom FC Bayern, genauer gesagt, vom Sicherheitschef des deutschen Rekordmeisters. „Die Zeit der beschaulichen Familienausflüge ist vorbei. Gegen alle Ostklubs sowie Wuppertal, Offenbach, Düsseldorf, Braunschweig herrscht hier Sicherheitsstufe 1“, sagte Alfred Ziegler dem „Sportinformationsdienst“.

„Etliche Spiele werden Problemspiele. Wir starten mit drei Extremspielen: Gegen Union Berlin, Dynamo Dresden und Carl Zeiss Jena“, meinte Ziegler. Das zu erwartende Szenario werde „deutlich schlimmer als in der Bundesliga. Plötzlich kommen Tausende. Viele werden gewaltbereit sein.“

Dynamo-Geschäftsführer Bernd Maas reagierte äußerst erbost: „Ich finde diese Äußerungen wirklich vollkommen unnötig. Wir müssen den Fokus kurz vor dem Start nicht schon wieder auf das Thema Ostklubs und Gewalt lenken.“ Maas befürchtet, dass derlei Vorverurteilungen erst recht Gewalt auslösen könnten. „Ich appelliere an unsere Fans, sich nicht verrückt machen zu lassen. Wir dürfen kein Öl ins Feuer gießen.“ Auch bei Union Berlin fiel die Reaktion heftig aus. „Ich weiß nicht, ob dieser Herr jemals ein Spiel im Bereich des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes verfolgt hat. Diese Dinge kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.“ Sven Schlensog, bei Union Sicherheitsbeauftragter, sieht die Krawall-Gefahr nicht bei den Spielen der Zweitvertretungen: „Da werden nicht alle gewaltbereiten Fans hinfahren. Die Gefahr sind vielmehr die vielen Duelle im Osten.

Ostklub gleich Gewaltbereitschaft, gegen diese Pauschalisierung wehrt man sich bei Erzgebirge Aue und weist den Schwarzen Peter allein Dresden zu. „Es ist schon eine Frechheit, dass alle Ostklubs über einen Kamm geschoren werden. Das ist in erster Linie ein Problem von Dynamo Dresden. Da hat der Name Erzgebirge Aue nichts mit zu tun“, erklärte der Fanbeauftragte Peter Schöbel.

Beim DFB ist man sehr bemüht, die Wogen wieder zu glätten. „Sicherlich gibt es gewisse Spiele mit erhöhtem Risiko. Es ist natürlich etwas anderes, wenn Traditionsklubs wie Dynamo Dresden und Fortuna Düsseldorf auf Reisen gehen oder kleinere Klubs wie Sandhausen oder Regensburg“, sagte Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn. „Wir sind bereit und können auch sehr flexibel reagieren, beispielsweise mit Pufferblöcken, einer Reduzierung von Kontingenten oder anderen Maßnahmen.“

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