Bayern peitscht Bayern zum Sieg
MÜNCHEN - Natürlich dauert die Hauptrunde in der Basketball-Bundesliga noch bis Ende April. Uli Hoeneß hat sie trotzdem schon vorzeitig für erfolgreich erklärt. Am Sonntagabend gewann die Mannschaft von Trainer Dirk Bauermann mit 72:62 gegen die Würzburg Baskets – einen Konkurrenten um eine gute Platzierung für die Playoffs. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir uns qualifizieren“, sagte Klubpräsident Hoeneß, „und damit sind wir fürs erste Jahr zufrieden.“
Im Moment steht Bayern auf Platz fünf, Dirk Bauermanns Team hat spät, aber mit Nachdruck zu seinem Spiel gefunden. Der Sieg im intensiven Spiel gegen einen Gegner, der in der Liga als höchst unangenehm gilt, belegt das deutlich. Würzburg, das war zu erwarten, verteidigte giftig, die Bayern, das war nicht unbedingt zu erwarten, ließen sich davon im mit 6700 Zuschauern ausverkauften Audi Dome beeindrucken – vorübergehend.
Mitte des zweiten Viertel setzten sie sich dank eines 12:0-Laufs bis zur Halbzeitpause auf 36:25 ab. Und weil der FC Bayern im dritten Viertel weiter so bissig wie effektiv spielte, vergrößerte sie den Abstand zeitweise bis auf 20 Punkte – genug, um die Würzburger bis zum Endstand von 72:62 auf Distanz zu halten.
„Es war das Aufeinandertreffen zweier Spitzenmannschaften der Liga“, sagte Bauermann. Sein Bester war, wie schon in den Spielen zuvor, Chevon Troutman. Der Power Forward machte 19 Punkte, holte 10 Rebounds und traf mit traumwandlerischer Sicherheit. „Es läuft alles immer besser zusammen bei uns“, sagte Troutman. „Wir kommen in Playoff-Form. Das ist grandios und fühlt sich wunderbar an.“ Ebenfalls stark: Jonathan Wallace (19 Punkte) und Jared Homan (10 Punkte, 10 Rebounds). Damit haben die Bayern nach der Niederlage im Hinspiel auch den direkten Vergleich mit Würzburg auf ihrer Seite – das kann für die Ausgangslage in den Playoffs ein entscheidender Vorteil sein.
„Ich hatte das ganze Spiel über keine Bedenken“, sagte Uli Hoeneß, „am Ende war es zwar knapp, aber ausreichend.“ Fünf Spiele in Serie hat der FC Bayern nun gewonnen, die Serie von Auswärtspleiten scheint ganz weit weg. Und auch die Fußballer, deren Mittelfeldstratege Bastian Schweinsteiger samt Freundin Sarah Brandner im Publikum saß, spielt derzeit brillant. „Im Moment ist der Himmel beim FC Bayern voller Geigen“, sagte Hoeneß, „beim Fußball wie beim Basketball.“ Spätestens mit dem Sieg stimmen Selbstverständnis und Leistung wieder überein.
„Unser Gegner waren wohl überrascht, wie schwach wir auswärts gespielt haben“, sagte Hoeneß, „jetzt spielen wir so, wie man es vom FC Bayern erwartet.“ Das hat sich herumgesprochen. Der Audi Dome ist bis zum Saisonende so gut wie ausverkauft. Gut ist, was rar ist – meint Hoeneß. „Das ist ein fantastisches Mittel, um die Leute zu uns zu bewegen.“