Bayern gewinnt und spielt "unglaublich attraktiv"

München - Die Glückwünsche brachte Bastian Schweinsteiger persönlich in der Kabine vorbei. Am Sonntagabend gewannen die Basketballer des FC Bayern im ausverkauften Audi Dome mit 84:74 gegen Meister Bamberg, gerade die US-Profis der Bayern Freude sich über den Besuch des Fußballers und Basketball-Vorzeigefans. Bryce Taylor etwa veröffentlichte später stolz per „Instagram” ein Erinnerungsfoto mit „Legende” Schweinsteiger.
Mit zwei Siegen in zwei Spielen, einmal und erstmals überhaupt in Bonn, nun gegen Bamberg, haben die Bayern einen makellosen Start in die Saison 2013/14 hingelegt. Und begeistern dabei nicht nur weil sie gewinnen, sondern auch wie: „Bayern spielt unglaublich attraktiv: Sie kommen schnell aus der Verteidigung und suchen den Abschluss”, sagt TV-Experte und 93er-Europameister Stephan Baeck. „Man hat schon in den ersten beiden Spielen eine klare Entwicklung gesehen, es macht Spaß zuzuschauen.”
Bayern setzt auf ein Kollektiv von zwölf Spielern auf deutlich überdurchschnittlichem Bundesliga-Niveau. „Hochbegabt, aber auch erfahren”, sagt Baeck – mit einigen Ausnahmekönnern.
Malcolm Delaney ist der neue Kopf des Bayern-Spiels. „Er hat unglaublich viel Potenzial”, sagt Baeck. „Er kann selbst punkten und die Mannschaft führen.” Wenn seine eigenen Würfe nicht fallen, setzt er seine Mitspieler in Szene – wie gegen Bamberg. „Unter Svetislav Pesic kann er einer der ganz Großen der Liga werden”, sagt Baeck.
Nihad Djedovic gilt als einer der talentiertesten Spieler in Europa. Gegen Bamberg entschied er das Spiel mit zwei Dreiern in den letzten beiden Spielminuten. „Er ist sehr vielseitig”, sagt Baeck: An guten Tagen macht der Bosnier, der in München aufgewachsen ist, auf dem Parkett, was er will. „Seine Qualität ist unglaublich groß – wenn er konstant seine Distanzwürfe trifft”, sagt Baeck. Dann ist er, zumindest in der Bundesliga, kaum noch zu verteidigen.
John Bryant ist amtierender wertvollster Spieler der Liga. „Seine Präsenz verändert das Spiel in der Offensive”, sagt Baeck. Bei seinem vorherigen Verein in Ulm „hat sich alles um ihn aufgebaut.” Bei den Bayern muss sich Bryant, eine Urgewalt mit dem Ball in der Hand, auch manchmal mit kleineren Rollen zufrieden geben. Aber er lernt schnell: „Er hat den Konkurrenzkampf gut angenommen”, sagt Baeck.
Am Mittwoch (20 Uhr) spielen die Bayern auswärts in Ludwigsburg. Ein eher unscheinbares Team der Liga – und gerade deswegen gefährlich: „Das ist keinesfalls ein Pflichtsieg. Gerade dort müssen sich die Bayern durchbeißen”, sagt Baeck. Und beweisen, dass die beiden Siege zum Auftakt ein echter Trend sind.