Bayern gegen Piräus: Der erste Showdown!

Bayerns Basketballer stehen vor dem schwierigsten Spiel des Jahres. Die AZ macht vor dem internationalen Hit den großen Vergleich.
München - Eine perfekte Saison spielen die Basketballer des FC Bayern bisher: Acht Siege aus acht Spielen – sechs davon in der Bundesliga, zwei in der Königsklasse Euroleague. Am Donnerstagabend gibt es den ersten Showdown. Dann geht es auswärts gegen den europäischen Topklub Olympiakos Piräus. Die Bayern gehen erstmals in dieser Saison als klarer Underdog ins Spiel. Die AZ macht mit Bayern-Sportdirektor Marko Pesic den Vergleich: Was fehlt zur europäischen Spitze?
DIE ERFOLGE Olympiakos ist seit über 20 Jahren ohne Pause in der Euroleague vertreten und dort im Moment das Maß aller Dinge: Zweimal in Folge holten die Griechen den Titel. Und sind seit dem letzten Triumph im Mai noch stärker geworden. Marko Pesic sagt: „Sie haben sich noch einmal verjüngt, sind sehr athletisch geworden. Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so perfekten Teambasketball spielt.” Die Bayern sind in Europa ein unbeschriebenes Blatt, spielen ihre erste Euroleague-Saison überhaupt – dank ihres Markennamens, der ihnen eine Wildcard einbrachte. Die Griechen sind deutlicher Favorit, dennoch sagt Pesic: „Wir treten mit einer gewissen Portion Demut und Respekt an, aber auch mit Selbstbewusstein. Wir haben keine Angst, vor keinem Gegner.”
DER ETAT In Deutschland sind die Bayern neben Bamberg das reichste Team, mit einem Gesamtetat von gut 12 Millionen Euro. Auf europäischer Ebene ist das gerade mal besserer Durchschnitt. Piräus ist finanziell mehr als doppelt so stark: Über 25 Millionen Euro stehen dem griechischen Topclub zur Verfügung. Marko Pesic sagt über die Diskrepanz: „Ich beglückwünsche jede Mannschaft, die so ein Budget auf die Beine stellt. Olympiakos hat sich das über die Jahre verdient.” Vergleichen wollen sich die Bayern mit finanziellen Riesen wie Olympiakos oder dem FC Barcelona aber nicht. „Das ist nicht entscheidend”, sagt Pesic. „Wir müssen unseren Basketball spielen, egal gegen wen.”
DAS TEAM Die Finanzkraft der Griechen spiegelt sich im Kader wider, der zu den besten Europas gehört. „Der Star ist das Team”, sagt Marko Pesic – und sieht Ähnlichkeiten mit dem FC Bayern. „Nicht von der Qualität, aber von der Anlage. Sie haben wie wir eine Fülle an Spielern, die jederzeit spielen können.” Anführer des griechischen Starensembles ist Vasilios Spanoulis, im letzten Jahr zum wertvollsten Spieler der Euroleague gewählt und laut Bayern-Coach Svetislav Pesic „im Moment der beste Spieler in Europa”. Einen echten europäischen Topstar sucht man bei den Bayern vergebens. Auch wenn Marko Pesic einigen Spielern das Potenzial dazu bescheinigt: „John Bryant, Robin Benzing, Nihad Djedovic, Boris Savovic, Malcolm Delaney – sie haben alle das Zeug dazu, wenn sie sich gut entwickeln.”
DIE FANS Die Stimmung im 6700 Zuschauer fassenden AudiDome ist inzwischen oft bestens – aber die Halle in Bundesliga und Euroleague zwei Mal wöchentlich zu füllen wird nicht leicht. Das wissen die Bayern. Und kalkulieren in der Königsklasse konservativ mit 50 Prozent Auslastung. In Piräus erwartet die Bayern ein absoluter Hexenkessel – 8000 fanatische Anhänger kommen im Schnitt zu den europäischen Spielen, Pyrotechnik ist an der Tagesordnung. Die Griechen wurden von der Euroleague wegen ihrer Fans schon mehrfach mit Geldstrafen belegt. Marko Pesic ist sich aber sicher: „Jeder unserer Spieler wird die Atmosphäre als zusätzliche Motivation sehen!”