Bayern gegen Bamberg: Mehr als ein Halbfinale

Die Bayern-Basketballer treffen auf den Erzrivalen und Serienmeister aus Bamberg. „Jetzt ist das Finale unser Ziel”, sagt Trainer Pesic.
von  jga, tp, my
Die beiden haben sich gern: Steffen Hamann und Tyrese Rice.
Die beiden haben sich gern: Steffen Hamann und Tyrese Rice. © sampics/Augenklick

München - Die Stimmung im Audi Dome ist entspannt – aber konzentriert. Seit dem Vorabend steht fest: Die Basketballer des FC Bayern werden im Halbfinale auf den Titelverteidiger Bamberg treffen. Bayern-Trainer Svetislav Pesic sitzt an seinem Pult am Spielfeldrand und lässt sich keinerlei Nervosität anmerken. Wie seine Profis scheint er in guter Stimmung beim Pressetraining am Donnerstagvormittag.

Der Südgipfel ist, zumindest was die Aufmerksamkeit betrifft, ein vorgezogenes Endspiel. Die Franken gewannen am Mittwochabend bei Phoenix Hagen mit 92:75 das vierte Spiel der Best-of-Five-Serie und stehen nun im Halbfinale.

Pesic gibt sich gelassen: „Wir wussten schon vorher, dass es Bamberg wird”, sagt er. „Dass werden ganz besondere Spiele”, sagt Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder.

Prognosen macht Pesic nicht: „Ich will nicht über Favoriten sprechen, sondern über Vorteile.” Den haben seiner Ansicht nach die Bamberger, weil sie Heimrecht haben. Bayern-Kapitän Steffen Hamann wiederum sieht darin einen Vorteil. „Es ist gut, dass der Druck bei den Bambergern liegt.”

Wie auch immer, Pesic vertraut auf sein Team. „Unser Ziel war die Playoffs zu erreichen, das haben wir geschafft. Jetzt ist das Finale unser Ziel”, aber, „es wird schwer, dreimal gegen Bamberg zu gewinnen.”

Trotz aller Gelassenheit: Es ist kein Geheimnis, dass die Bayern und die Bamberger sich nicht wirklich mögen.

Bei den Bayern meint man, es sei an der Zeit für eine Ablösung an der Spitze. Den Franken treten die Münchner im erst zweiten Bundesliga-Jahr zu selbstbewusst auf. Anders als im Fußball sind im Basketball nicht die Bayern, sondern die Bamberger der etablierte Top-Verein: Serienmeister und -Pokalsieger, zudem Dauer-Euro-League-Teilnehmer. Trotzdem liegt der FC Bayern bei den Live-Übertragungen der Spiele dank seines Bekanntheitsgrads weit vorne. Das sieht man in Bamberg nicht gerne.

In der laufenden Saison liegt Bamberg bei den Niederschlägen vorne, sonst sprechen die Zahlen für die Bayern: Dem Sieg Anfang März im Audi Dome und einem Auswärtscoup im Pokal-Viertelfinale am 7. Februar steht die Auswärtsniederlage aus dem vergangenen November gegenüber – damals war aber noch nicht Svetislav Pesic Trainer der Bayern, sondern Bauermann-Nachfolger Yannis Christopoulos.

Siege im oberbayerisch-fränkischen Duell sind Prestige-Angelegenheiten. FC Bayern-Vizepräsident Rudolf Schels, erklärte, er würde ein Spiel gegen Bamberg sogar einem Spiel gegen den FC Arsenal der Fußballer vorziehen.
Ab Mittwoch können die beiden Mannschaften in der anstehenden Serie klären, w
er die bessere ist. Kapitän Hamann sagt dazu: „Eine so abgeklärte Mannschaft wie Bamberg liegt uns.”
 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.