Bauermann: Keine Angst vor Hoeneß

Für die Basketballer des FC Bayern wird es höchste Zeit, den Auswärtsfluch zu besiegen. Angst vor Ärger mit dem Präsidenten hätte Trainer Dirk Bauermann allerdings auch bei einer erneuten Niederlage nicht.
von  Hannah Eitel
Nicht zufrieden: Bayern-Trainer Dirk Bauermann.
Nicht zufrieden: Bayern-Trainer Dirk Bauermann. © Augenklick

MÜNCHEN Trotz der verheerenden Auswärtsbilanz von nur einem Sieg in neun Spielen treten die Basketballer des FC Bayern die Reise nach Trier optimistisch an. Das "Gewitter" nach der jüngsten Auswärtspleite in Tübingen habe laut Trainer Dirk Bauermann "reinigende Wirkung" gehabt. Zuversichtlich stimmt ihn auch die Tatsache, dass er in dieser Woche erstmals mit seinem kompletten Kader trainieren konnte.

 Vor dem Spiel in Trier (Samstag, 20 Uhr) spricht Dirk Bauermann über...

...die Trainingswoche: "Seit Mittwoch haben wir endlich wieder alle Spieler im Training. Das hat unserer Trainingsqualität einen enormen Schub verliehen, wir haben in den letzten Tagen wirklich herausragend gearbeitet. Ich bin mir sicher, dass wir momentan eine der höchsten Trainingsqualität der gesamten Liga haben. Aufgrund unseres bisherigen Verletzungspechs hatten wir zuvor sogar Phasen, in denen unser Co-Trainer Denis Wucherer mittrainieren musste, dass überhaupt ein 5-5 zu Stande kommen konnte. Jetzt sind wir zu 12. und haben einen guten und gesunden Konkurrenzkampf im Training."

...das letzte Auswärtsspiel in Tübingen: "Mir wäre es lieber, wir hätten dieses Schockerlebnis mit der hohen Niederlage nicht gebraucht. Doch Gewitter können eine reinigende Wirkung haben, das haben wir durch die Analysen danach geschafft. Manchmal braucht man eben so richtig einen vor den Schädel, um zu verstehen, dass es so nicht geht. In Tübingen waren wir einfach nicht gut genug, und das geht nicht."

...das kommende Auswärtsspiel in Trier: "Wie wir das mittlerweile ja gewohnt sind, ist die Partie gegen uns auch für Trier das Spiel des Jahres. Ein Trierer Journalist hat mir versichert, dass die Arena dort zum ersten Mal überhaupt ausverkauft sein wird. Das beweist wieder einmal, wie groß die Anziehungskraft des FC Bayern ist. In der Vergangenheit hatten wir oftmals das Problem, das wir in Phasen, in denen der Gegner mit seinen Fans im Rücken einen Lauf hatte, nicht stabil genug waren. Wir müssen in Trier über die gesamte Spielzeit mit breiter Brust auftreten, egal was passiert.  Wir dürfen uns von ungewohnt hohen gegnerischen Wurfquoten oder Ähnlichem nicht mehr beeindrucken lassen."

...die Mannschaft der TBB Trier: "Henrik Rödl leistet ganz hervorragende Arbeit. Der Ansatz der Trierer, mit so vielen jungen Deutschen zu spielen, ist wirklich vorbildlich. Der 17. Tabellenplatz spiegelt das Potenzial der Mannschaft auf keinen Fall wider. Ich glaube, Trier ist mit uns die Mannschaft, die die meisten knappen Niederlagen einstecken musste. Ich wünsche den Trieren ganz viel Glück - nur nicht gegen uns."

...die Spielvorbereitung: "Die Vorbereitung auf den Gegner ist immer gleich professionell. Daran ändert auch die Tatsache, dass es sich um ein Auswärtsspiel handelt, nichts. Der Anspruch und die Sorgfalt müssen immer gleich sein, egal ob wir gegen Bamberg, Treviso oder gegen Trier spielen. Allerdings ist es schon so, dass wir uns dieses Mal einen zusätzlichen Tag für die Gegnervorbereitung Zeit genommen haben, an dem wir normalerweise immer Grundlagen trainiert haben."

...die Taktik: "Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie mit mindestens der gleichen Galligkeit und Energie wie Trier auftritt. Unser Ziel ist es, die Trierer durch physische und aggressive Verteidigung unter ihrer durchschnittlichen Punktezahl zu halten. Denn im Angriff haben wir dann genügend Qualität, das Spiel für uns zu entscheiden. Jared Homan beispielsweise - er wird von den Trieren individuell nicht zu stoppen sein. Wir müssen ihn deshalb ins Spiel bringen, damit er mehrere Gegenspieler auf sich zieht und sich dann so Freiräume für unsere starken Distanzschützen ergeben."

...die Folgen bei einer erneuten Auswärtspleite: "Angst vor Ärger mit dem Präsidenten habe ich in keinster Weise. Ich Freude mich immer, wenn Uli Hoeneß auf der Matte steht. Das spielt jetzt alles sowieso keine Rolle. Unser einziger Fokus liegt darauf, in Trier souverän und siegreich aufzutreten. Das ist alles was zählt. Ob wir die Mannschaft am Tag nach dem Spiel zum Kegeln schicken oder sie bei - 20° laufen lassen, über derartige Konsquenzen mache ich mir grundsätzlich immer erst nach dem Spiel Gedanken."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.