Basketballer: Siegen oder selber zahlen
Bayerns Basketballer haben ihre gute Position für die Playoffs verspielt. „Die Liga ist derzeit unberechenbar“, sagt Marko Pesic
München - Mia san mia – heißt das Credo bei den Bayern stets. Bei den Basketballern des FC Bayern kommt ein weiteres hinzu: Dahoam is dahoam. Das Team von Trainer Svetislav Pesic hat zwei Gesichter. Auf der einen Seite die heimstarken Bayern, die in bisher 15 Partien 12 Siegen erwerfen konnten – was gleichbedeutend mit Platz zwei in der Heimtabelle hinter Bamberg ist. Andererseits die zitterhändrigen Auswärtschwächler. In 14 Partien verließen Steffen Hamann & Co. nur sechs Mal als Sieger das Feld (Platz acht in der Auswärtstabelle). Noch liegen die Bayern auf Platz vier der Bundesliga. Top-Four – unter die besten Vier zu kommen, war das Ziel.
Dieses Quartett belohnt sich mit dem Heimrecht für die 1. Playoffrunde. Doch nach dem 66:70 bei den Artland Dragons ist das Ziel in weite Ferne gerückt. Das Restprogramm ist hart: Nach dem Spiel gegen den Mitteldeutscher BC am Samstag (19.00 Uhr) müssen die Bayern in Oldenburg, gegen Hagen, in Ludwigsburg und in Bonn ran. Sollten sie das Heimrecht verspielen, wäre eine Meisterfeier mit den Fußballern mehr als gefährdet. Dabei hatten sich die Korbjäger im März beim Heimsieg gegen Bamberg so stark präsentiert, sie belegten Tabellenplatz zwei, der Hallensprecher rief die „Basketball-Hauptstadt München“ aus.
Jetzt, nach der vierten Auswärtspleite in Serie, hat Bayern die gute Ausgangslage verspielt. „Es ist wie mit einer Kuh“, so Sportdirektor Marko Pesic: „Du melkst die Kuh, dann ist der Eimer voll – und dann haut sie ihn mit dem Hinterfuß wieder um. Das darf uns nicht mehr passieren.“ Passiert es doch? „Wenn wir am Ende unter die besten Vier kommen, freue ich mich“, hatte Coach Svetislav Pesic gesagt, „dann lade ich meine Spieler zum Abendessen ein.“ Es sieht derzeit danach aus, als ob die Mannschaft selbst zahlen muss: Angesichts des schweren Restprogramms, der Verletzungsmisere erscheint eine Platzierung unter den ersten Vier fast aussichtslos.
Bamberg steht auf Platz eins (10 Verlustpunkte) vor Oldenburg (16) und Ulm (18). Berlin (22) hat mit fünf verbleibenden Heimspielen im Kampf um Platz vier die bessere Ausgangslage. Immerhin: Bei Punktgleichheit hätten die Bayern (22) wegen des direkten Vergleichs die Nase vorn. Marko Pesic: „Wir sollten nicht über die Tabelle reden. Die Liga ist unberechenbar, jede Woche verändern sich die Dinge.“ vergangene Saison landete Bayern in der Saison auf Rang fünf und scheiterte bereits im Viertelfinale an Artland.
Die Pesic-Familie brennt darauf, ihrem Boss Uli Hoeneß eine Weiterentwicklung zu beweisen. Manager Pesic: „Wir müssen unseren Rhythmus vom Jahreswechsel wiederfinden.“