Basketballer Sebastian Greene: Der Irrweg des Sprungwunders

Wie Sebastian Greene, trotz Fußbruch und verkorkstem Sommer, zu Bayern zurückfand.
von  Abendzeitung
Sebastien Greene, der Flieger der Bayern-Basketballer
Sebastien Greene, der Flieger der Bayern-Basketballer © sampics/Augenklick

Wie Sebastian Greene, trotz Fußbruch und verkorkstem Sommer, zu Bayern zurückfand.

MÜNCHEN Die vergangene Saison der Basketballer des FC Bayern in der zweiten Liga ProA hatte viel Mittelmaß, einige Enttäuschungen und wenig Höhepunkte zu bieten. Aber wenn die Zuschauer in der Sporthalle an der Säbener Straße jubelten – dann war meistens Sebastian Greene (26), das spektakuläre Sprungwunder daran beteiligt.

Eigentlich war er von Trainer Dirk Bauermann schon vor der Mission Aufstieg aussortiert worden – aber ein Irrweg über drei Stationen führte ihn am Ende doch wieder nach München zurück.

„Im Sommer stand ich ohne Agent da“, erzählt Greene, „Mauro Parra (der ehemalige Assistenztrainer der Bayern, d. Red.) hat mir einen neuen in Spanien vermittelt.“ Und der wiederum vermittelte den 2,03 Meter große Greene an den spanischen Klub C.B. Lobe Huesca. Dort allerdings machte sich im September sein gebrochener linker Fuß bemerkbar (gesplittertes Sprunggelenk, zwei gerissene Bänder), der im Frühling seine Spielzeit bei den Bayern beendet hatte. „Der Vertrag wurde aus medizinischen Gründen aufgelöst“, sagt Greene.

BBL-Klub Ludwigsburg wurde auf der Suche nach einem deutschen Flügelspieler auf den ehemaligen A2-Nationalspieler aufmerksam. Aber auch dort war am Ende sein verletzter Fuß ein Hindernis. „Der Vertrag wurde kurz vor Ende der Vorbereitung aufgelöst“, sagt Greene, der damit zum zweiten Mal ohne Verein dastand.

Zwei Wochen pausierte er, dann fragte Dirk Bauermann an, nach den zahlreichen Ausfällen brauchte er deutsche Spieler. Publikumsliebling Greene sagte sofort zu und verstärkt die Bayern vorerst bis Weihnachten, dann sollen die drei stützenden Schrauben aus seinem Fuß entfernt werden. „Nur ein kleiner Eingriff“, sagt Greene. Dass er jetzt eine andere Rolle hat als in der zuvor, das weiß er: weniger Minuten, weniger Würfe und damit weniger Punkte. „Aber die Defensive ist sowieso meine Stärke“, findet Greene.

Und seine brachialen Dunks. „Ich bin ganz der Alte“, verspricht er. Auch wenn er in Zukunft wohl nur noch mit dem gesunden rechten Fuß abspringen wird. „Dunks sind wie Fahrrad fahren, die verlernt man nicht.“

J. Galinski

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