Basketballer: Ein Eklat, viele Pannen

Bei der Niederlage der Bayern-Basketballer in Würzburg sorgt Trainer Pesic für Wirbel: Er fliegt vom Platz und bricht vorübergehend das Spiel ab. In der Vorbereitung holperte bereits so manches.
Julian Galinski |
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Trainer Svetislav Pesic beordert seine Mannschaft im Spiel gegen Würzburg in die Kabine.
Fabian Frühwirth Trainer Svetislav Pesic beordert seine Mannschaft im Spiel gegen Würzburg in die Kabine.

Bei der Niederlage der Bayern-Basketballer in Würzburg sorgt Trainer Pesic für Wirbel: Er fliegt vom Platz und bricht vorübergehend das Spiel ab. In der Vorbereitung holperte bereits so manches

MÜNCHENSvetislav Pesic hat im internationalen Basketball so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Der 64-Jährige ist Welt- und Europameister; deutscher, spanischer, jugoslawischer Meister. Und er weiß das. Deswegen gestattet er sich bisweilen das Privileg, den Schiedsrichtern auf dem Parkett recht deutlich seine Meinung zu sagen.

Das tat Pesic auch am Mittwochabend beim „Charity Cup” bei den Baskets Würzburg (67:73) – und sorgte am Ende für einen Eklat.

Die Bayern lagen in Halbzeit eins mit 20 Punkten zurück. Ein technisches Foul hatte sich Pesic für seine Ansprache an die Schiedsrichter schon abgeholt – Assistenztrainer Emir Mutapcic versuchte seinen Chef zurückzuhalten, doch der schimpfte weiter. Und wurde mit einem zweiten technischen Foul vom Spielfeldrand verwiesen. Nicht das erste Mal in seiner Karriere. Was dann aber passierte, sorgte für große Irritationen: Pesic beorderte seine Mannschaft zurück in die Kabine. Minutenlange Unsicherheit in der Halle: Brechen die Bayern das Spiel ab?

Sie kamen zurück, bäumten sich spät auf – und verloren am Ende dennoch. Pesic erklärt den Vorfall so: „Ich war von der strikten Reaktion der Schiedsrichter überrascht, wenn ich mit ihnen gesprochen habe. Es sollte doch ein Freundschaftsspiel sein – aber sie haben es offenbar so verstanden, als ob die Saison schon begonnen hätte.”

Aber warum zog er seine Mannschaft dann gleich komplett in die Kabine zurück, eine erstaunlich dramatische Maßnahme für ein „Freundschaftsspiel”? „Nach meinen beiden technischen Fouls habe ich die Mannschaft vom Feld genommen, um ihr zu sagen, dass sie vergessen sollen, was gerade passiert ist. Und dass sich die Spieler stattdessen auf unser Spiel und unsere Ziele konzentrieren sollen. Ich denke, das war die richtige Anweisung: In der zweiten Hälfte waren wir viel konzentrierter”, sagt Pesic.

Alles halb so wild also? Zumindest unglücklich ist, dass Pesic sich diese Extravaganz vor den Augen von Thorsten Fischer erlaubte – der Mann ist Geschäftsführer von Hauptsponsor „Flyeralarm” und schaute in der ersten Reihe zu.

Überhaupt: Die Vorbereitung (Saisonstart am 3. Oktober) läuft, vor allem gemessen am Titel-Anspruch der Bayern, alles andere als reibungslos. Die Baustellen – und wie Pesic sie erklärt.

Zwei Niederlagen gegen Bundesligateams (Würzburg, Bonn) ein knapper Sieg gegen einen Zweitligist (Göttingen) in den vergangenen drei Spielen:

„Wir befinden uns gerade in der Aufbauphase. Wir haben einige neue und auch einige junge Spieler, die wir testen wollen. Deren Integration ist ein Prozess, der natürlich auch dauert”, sagt Pesic. „Ich kann verstehen, wenn einige Fans über die Niederlagen enttäuscht sind, aber dazu muss man wissen: Die Tests sind für uns vor allem Trainingsspiele, in denen wir uns sportlich weiterentwickeln wollen. Ob wir gewinnen oder nicht, ist dabei erst einmal nicht so wichtig."

Die (Un-)Form von Star-Zugang John Bryant:

Der Center war mit offensichtlichem Übergewicht in die Vorbereitung gestartet, gab freimütig zu, im Sommer vor allem entspannt zu haben. „Ich bin sehr zufrieden mit seiner Entwicklung. Natürlich muss auch er noch lernen, wie man in diesem Verein trainiert und wie seine neue Mannschaft spielt”, sagt Pesic. „Wir wollen etwas Besonderes schaffen – dazu braucht es auch die entsprechende Vorbereitung.”

Verletzte und Nationalspieler, die erst jetzt zum Team stoßen:

Bryce Taylor, ein Schlüsselspieler auf dem Flügel, steigt aufgrund von muskulären Problemen erst jetzt ins Mannschaftstraining ein. Heiko Schaffartzik, Robin Benzing, Lucca Staiger und Nihad Djedovic haben noch gar nicht mit dem Team trainiert. „Wir müssen vier Nationalspieler integrieren, so viel wie keine andere Mannschaft der Liga”, sagt Pesic. „Das ist kein Vorteil, aber ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt. Wir werden dann Spiele gewinnen, wenn es darauf ankommt!” 

 

Malcolm Delaneys Nasenbruch:

Trainingspanne in Bruneck – der neue Star auf den Guard-Positionen bekam einen unabsichtlichen Schlag ins Gesicht und spielt jetzt mit einer schützenden Maske.

 

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