Basketball: Showdown in Bamberg

Das Entscheidungsspiel ist für die Basketballer des FC Bayern die wichtigste Partie des Jahrzehnts. Man zeigt sich entspannt. „Das ist wunderbar! Einmalig”, sagt der Ehren-Vize.
von  Julian Galinski
Bayerns Flügelspieler Robin Benzing (links).
Bayerns Flügelspieler Robin Benzing (links). © dpa

Das Entscheidungsspiel ist für die Basketballer des FC Bayern die wichtigste Partie des Jahrzehnts. Man zeigt sich entspannt. „Das ist wunderbar! Einmalig”, sagt der Ehren-Vize

München - Anspannung? Druck? Versagensängste? Für die Basketballer des FC Bayern steht am Donnerstagabend das wichtigste Spiel seit Jahrzehnten an, in Bamberg (20.30 Uhr, live auf Sport1) geht es um den Einzug ins Playoff-Finale, es wäre ein historischer Erfolg. Aber bei den Bayern ist vor allem eines zu spüren: Vorfreude. „So ein Spiel gegen den Serienmeister ist etwas ganz Besonderes”, sagt Sportdirektor Marko Pesic, „es motiviert dich noch mehr und macht noch mehr Spaß.” Spaß? Kein Druck?

Ehrenvizepräsident Bernd Rauch, der Vater der Basketball–Abteilung in ihrer jetzigen Form, ist angetan von der Entwicklung seines Lieblingsprojekts. „Das ist wunderbar! Einmalig”, sagt Rauch. Allein die Tatsache, dass die Bayern der in den vergangenen Jahren besten deutschen Mannschaft im Basketball auf Augenhöhe begegnen, macht ihn stolz. „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir vor drei Jahren waren”, sagt Rauch. Da war gerade eine Zweitliga-Saison vor im Schnitt kaum 500 Zuschauern zu Ende gegangen. Zuletzt war der Audi Dome mit 6700 Fans immer ausverkauft.
Die AZ erklärt das Finale vor dem Finale gegen Bamberg.

Die Voraussetzungen: Bayern hat Bamberg schon einmal in deren Halle in einem Entscheidungsspiel geschlagen: beim Pokal-Viertelfinale im Januar. Auch im ersten Playoff-Spiel der Halbfinal-Serie gewann die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic. „Mit diesem Selbstbewusstsein fahren wird dorthin”, sagt Rauch.

Die Chancen: „Bamberg weiß, dass wir sie in ihrer Halle schlagen können”, sagt Marko Pesic. Den Druck schiebt er Bamberg zu. Denn für die Bayern (siehe: Konsequenzen) ist es für die sportliche Planungssicherheit nahezu unerheblich, wie das Spiel ausgeht. „Wir können ohne Druck nach Bamberg fahren und befreit aufspielen”, sagt Pesic. „Wir haben sehr gute Chancen, zu gewinnen.”

Die Schlüssel: Zum einen: „Eine ganz knochenharte Verteidigung”, wie Rauch sagt. Den Bambergern auf den Schuhen stehen, auch mal die Ellenbogen ausfahren, nach jedem Ball hechten. Zum anderen: Tyrese Rice. Er ist der Mann bei den Bayern für die wichtigen Würfe. Der US-Guard in Normalform ist auf dem Parkett nicht zu stoppen, von niemandem. Auch der Fußballer-Bonus könnte wirken: „Das Triple hat sicher einen Motivationsschub für alle im Verein gegeben”, sagt Rauch.

Die Konsequenzen: Dass die Saison 2012/13 eine erfolgreiche ist, haben die Bayern schon beschlossen – auch ohne Titel. Die Meisterschaft wäre höchst willkommen, ist aber nicht Pflicht. Denn der weitere Weg ist längst geebnet: Die Bayern werden, im Zweifelsfall dank einer vorliegenden Wild-Card-Einladung, so oder so 2013/14 in der Euroleague spielen. Eine Niederlage in Bamberg wäre bitter – aufhalten würde sie die Bayern nicht. 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.