Basketball: „Bamberg ist Favorit“

Die Basketballer des FC Bayern spielen am Sonntag beim amtierenden Meister. Präsident Uli Hoeneß ist auch live dabei. Ex-Nationalspieler und Experte Pascal Roller vergleicht die beiden Mannschaften.
Julian Galinski |
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Yotam Halperin von den Basketballern des FC Bayern.
Rauchensteiner/Augenklick Yotam Halperin von den Basketballern des FC Bayern.

Er wird genau hinschauen und hinhören. Wenn die Basketballer des FC Bayern am Sonntag bei den Baskets Bamberg antreten (13.00 Uhr, live auf Kabel1), wird Uli Hoeneß am Spielfeld sitzen und analysieren, wie Basketball beim in den vergangenen Jahren erfolgreichsten Verein in Deutschland, in einer der lautesten Hallen, funktioniert

Ein Sieg gegen Bamberg würde den bisher mäßig überzeugenden Bayern ganz neuen Schwung verleihen – und eine Niederlage sie ein gutes Stück zurückwerfen. Denn das offizielle Ziel der Bayern lautet weiterhin: Finale.
In der AZ macht TV-Experte Pascal Roller (122 Länderspiele von 1999 bis 2008) den Team-Check.

 

Die Kleinen: „Tyrese Rice ist der Leader beim FC Bayern“, sagt Roller. Oder soll es zumindest sein: „Er muss die Mannschaft führen und Chancen für seine Mitspieler kreieren. Dabei muss man ihm seine Freiheiten geben.“ Der entscheidende Mann auf Bamberger Seite ist Anton Gavel. „Er hält die Mannschaft mit seinem Arbeitsethos zusammen“, sagt Roller. Auch Sergerio Gipson, Nationalspieler Karsten Tadda und John Goldsberry auf Bamberger Seite stehen bei den Bayern Star-Zugang Yotam Halperin, Steffen Hamann und Demond Greene gegenüber. „Beide Teams sind auf den kleinen Positionen extrem tief besetzt“, sagt Roller. „Jemand wie Steffen Hamann würde in anderen Teams in der Startaufstellung stehen. Wenn eine Mannschaft allerdings hier allerdings einen Vorteil hat, dann Bamberg, aufgrund der Kontinuität.“

Die Großen: Auf dem Flügel ist Ex-NBA-Star Casey Jacobsen bei den Bambergern gesetzt. „Er ist ein fertiger Spieler, der in entscheidenden Phasen die Verantwortung übernimmt“, sagt Roller. Die Bayern haben Brandon Thomas und Robin Benzing entgegenzusetzen. „Eigentlich ein tolles Duo“, sagt Roller. „Thomas ist effizient und unauffällig.“ Benzing spielt in der bisherigen Saison allerdings nicht gut – und sucht nach seiner Rolle. „Er ist niemand, der mal einen Mitspieler anschreit und den Ball fordert.“ Unter dem Korb bekommen es die Bayern hauptsächlich mit Bostjan Nachbar, Maik Zirbes und Sharrod Ford zu tun. Mit dem NBA-erfahrenen Nachbar haben die Baskets den derzeit besten Spieler der Liga (18,6 Punkte im Schnitt) nach Deutschland geholt. „Toll einen Spieler wie ihn in Deutschland zu sehen“, sagt Roller. „Er ist das komplette Paket. Ihn werden die Bayern nur mit physischem Spiel stoppen können. Chevon Troutman könnte der richtige Mann hierfür sein.“ Im Duell Zirbes gegen Homan treffen zwei äußert physische Center aufeinander – der junge deutsche Nationalspieler gegen den erfahrenen US-Profi. „Zirbes ist auf einem tollen Weg“, sagt Roller. „Für Homan spricht sein unbändiger Einsatz – für Zirbes die Fähigkeit, sich in gute Wurfsituationen zu bringen. Lawrence Roberts, bisher unauffällig solide vervollständigt das Bayern-Trio in Korbnähe. Sharrod Ford, 2011 vor der Saison bei Bayern aus persönlichen Gründen entlassen, spielt jetzt in Franken. „Er ist noch nicht hundertprozentig integriert.“

Die Trainer: Sechs Tage vor Saisonbeginn beerbte der ehemalige Assistenztrainer Yannis Christopoulos den gefeuerten Dirk Bauermann. „Ich bin mir sicher, er wird die Mannschaft taktisch hervorragend vorbereiten“, sagt Roller. „Vielleicht kann er es zu seinem Vorteil nutzen, dass man ihn als Trainer noch nicht so recht einschätzen kann.“ Von seinem Gegenüber Chris Fleming weiß man, was man bekommt. Und das waren in den vergangenen Jahren immer: Titel. „Aufgrund seines Erfolgs, der Kontinuität der dahinter steckt und der Art und Weise wie er eine Mannschaft und Spieler entwickelt, ist er derzeit der beste Trainer in der Liga“, sagt Roller.

Die Analyse: „Ich hoffe dass beide Teams es schaffen, in diesem Spiel ans Limit zu gehen. Das Ergebnis ist für die sportliche Entwicklung zu diesem Zeitpunkt gar nicht so wichtig – sondern vielmehr wie die beiden Mannschaften auftreten.“ Speziell die Bayern haben vor den Augen der Fernsehzuschauer und von Hoeneß viel zu verlieren: Eine Niederlage würde dem bröckelnden Image weiteren Schaden zufügen. „Bayern hat definitiv eine Chance“, sagt Roller. Mehr aber auch nicht. „Aufgrund der Tatsache dass sie ein Heimspiel haben, ist Bamberg für mich Favorit.“

 

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