Bamberg holt den vierten Titel in Serie

Nach einem spannenden Verlängerungs-Krimi hat Bamberg die vierte Basketball-Meisterschaft in Serie gewonnen. Gegen Oldenburg setzten sich die Franken am Ende dank ihrer Nervenstärke durch, den Gästen fehlten nur 0,9 Sekunden zum Anschluss in der Finalserie.
Bamberg – Die Titelparty von Abochampion Bamberg geht in die vierte Runde nacheinander. In einem packenden Basketball-Krimi gewannen die Brose Baskets am Sonntag mit 91:88 (74:74, 32:37) nach Verlängerung gegen die EWE Baskets Oldenburg. Durch den 3:0- Finalerfolg feierten die Franken als drittes Bundesliga-Team den vierten deutschen Meister-Titel in Serie.
„Ich kann das noch gar nicht realisieren. Ich werde erst einmal zwei Tage brauchen“, sagte Center Maik Zirbes dem TV-Sender Sport1. Er hatte mit seinem Dunking 0,9 Sekunden vor dem regulären Spielende die Gastgeber in die Verlängerung gerettet.
Sein Team hatte zuvor vor 6800 Zuschauern wie schon in der zweiten Partie eine beeindruckende Aufholjagd gezeigt und einen zwischenzeitlichen Elf-Punkte-Rückstand wettgemacht. Bester Werfer beim insgesamt sechsten Meistercoup war Bostjan Nachbar mit 20 Punkten, bei Oldenburg überzeugten Chris Kramer, Dru Joyce und Adam Chubb mit jeweils 16 Zählern. Vor Bamberg hatten in der Bundesliga bislang nur ALBA Berlin (1997-2003) und Bayer 04 Leverkusen (1990-1996) vier oder mehr Titel hintereinander gefeiert. Vor Einführung der deutschen Eliteliga gelang dieses Kunststück zudem dem USC Heidelberg (1957-1962).
In einer packenden Partie fehlten Oldenburg nur 0,9 Sekunden zum Sieg. Bambergs Zirbes machte die Hoffnungen der Gäste zunichte. In der Verlängerung ging den Niedersachsen dann nach zwei knappen Niederlagen zuvor die Kraft aus. „Bamberg brennt“ kündigten die Heimfans auf Plakaten in einer stimmungsvollen Choreographie mit rot-weißen Fahnen und Wunderkerzen vor dem ersten Sprungball an. Doch zunächst liefen vor allem die Gäste heiß. Obwohl Coach Sebastian Machowski wie schon im ersten Spiel auf den angeschlagenen Flügelspieler Rickey Paulding (Wadenverletzung) verzichten musste, kam Oldenburg in der Anfangsphase immer wieder zu leichten Korblegern. Bamberg schwächelte erneut von der Dreierlinie und traf im Auftaktabschnitt (13:17) keinen seiner fünf Versuche.
Erst Anton Gavel, der zum wertvollsten Spieler der Finalserie gewählt wurde, beendete die Misere aus der Distanz zum 16:21, dennoch fand Bamberg nur selten ein Mittel gegen die Zonenverteidigung der Gäste. Auf der anderen Seite nutzte immer wieder Chris Kramer die gebotenen Räume zu einfachen Punkten, so dass Oldenburg zeitweise bis auf elf Zähler Vorsprung (31:20) davonzog. Vor allem US-Wirbelwind Alex Renfroe hielt Bamberg allerdings mit feinen Einzelaktionen im Spiel. In einer intensiven und teilweise hitzigen Partie zeigten beide Mannschaften harte Abwehraktionen. Wie Brose-Aufbauspieler John Goldsberry bekam auch Oldenburgs Julius Jenkins zwei frühe Foulpfiffe gegen sich, so dass Machowski ihn länger als gewohnt auf die Bank setzte. Im ersehnten Duell der Topstars konnte allerdings auch Anton Gavel auf Bamberger Seite über weite Strecken nicht überzeugen.
Stattdessen brillierte Renfroe und brachte den Abochampion nach einem Zwischenspurt in der 24. Minute mit 40:39 in Führung. Es entwickelte sich der erwartete spannende Schlagabtausch mit spektakulären Szenen wie einem krachenden Dunking von Kramer kurz vor Ende des dritten Viertels. Oldenburgs Center Chubb ließ die Gästefans kurz vor Schluss der regulären Spielzeit an den Erfolg in dieser Finalserie glauben, doch nach einem verworfenen Dreier von Casey Jacobsen war Zirbes zur Stelle. In der Verlängerung blieben die Brose Baskets nervenstark, mit dem Fehlwurf von Joyce 15 Sekunden vor Schluss begann die Bamberger Meisterfeier endgültig