Bach lässt angebliche Verschwörung kalt

Thomas Bach ist im Hinblick auf die Wahl des neuen IOC-Präsidenten weiterhin guten Mutes. Auch eine angebliche Verschwörung lässt den Ex-Fechter kalt.
SID |
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Thomas Bach ist im Hinblick auf die Wahl des neuen IOC-Präsidenten weiterhin guten Mutes. Auch eine angebliche Verschwörung lässt den Ex-Fechter kalt. Derweil entlockt die Doping-Studie Ex-Sportlern und Top-Funktionären interessante Aussagen.

Berlin – Thomas Bach ist gut aufgestellt. Auch eine angebliche Verschwörung seiner Mitbewerber im Hinblick auf die Wahl des neuen IOC-Präsidenten ficht den einstigen Weltklasse-Fechter nicht an. "Was alles an Theorien aufgebaut wird, das ist schon verwunderlich. Es gibt fünf Gegenkandidaten, die selber gewinnen wollen. Ich spreche auch mit meinen Konkurrenten, es gibt keine Verschwörung gegen mich", sagte der 59-Jährige der Sport-Bild.

Vor der Wahl des Nachfolgers von IOC-Präsident Jacques Rogge am 10. September in Buenos Aires soll sich zuletzt eine starke Opposition formiert haben. In IOC-Kreisen machen angeblich schon die Kürzel "ABT" und ABB" die Runde. Sie stehen für "anyone but Thomas" und "anyone but Bach" ("jeder außer Thomas", "jeder außer Bach"). Bislang galt Bach als Favorit für das Amt des weltweit ranghöchsten Sport-Funktionärs.

Nach außen reagiert der ehemalige Weltklasse-Fechter gelassen auf die angebliche Gegenwehr. "Diese Wahl ist wie ein sportlicher Wettbewerb, ich gehe sie an wie ein Athlet. Mein Wahlkampf richtet sich nicht gegen andere. Ich versuche, für mich eine Mehrheit zu bekommen", sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Neben dem Juristen aus Tauberbischofsheim streiten fünf weitere Bewerber um die Rogge-Nachfolge. 103 IOC-Mitglieder sind zur Wahl aufgerufen.

Während Bach die erste große Welle der Empörung nach Bekanntwerden der Studie über Doping im früheren Westdeutschland halbwegs überstanden zu haben scheint, prangert Kugelstoß-Olympiasieger Udo Beyer die ungleiche Beurteilung von Dopern in Ost und West an. Im Osten hätten "Leute ihre Jobs verloren, weil sie als Doper gebrandmarkt wurden", sagte Beyer der Sport-Bild und erhob schwere Vorwürfe: "Ich bin mir sicher, im Westen wird das nicht passieren."

Konkret griff der Olympiasieger von 1976 DOSB-Generaldirektor Michael Vesper an. "Herr Vesper unterscheidet zwischen dem so genannten Staatsdoping in der DDR und dem Athletendoping in der Bundesrepublik. Wo ist denn da der Unterschied? Ich erkenne keinen. Klauen ist Klauen, Bescheißen ist Bescheißen, und Doping ist Doping, egal ob in einer Diktatur oder Demokratie."

Die Ergebnisse der Doping-Studie, wonach es in Westdeutschland eine staatlich unterstützte Doping-Forschung gegeben hat, bestätigte auch Ehrenpräsident Helmut Digel vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). "Der Deutsche Leichtathletik-Verband mit seinen Funktionären, Trainern und Ärzten hatte in der Tat ein gravierendes Doping-Problem. Das war allerdings bekannt. Wir wussten auch von Forschungszentren, in denen so etwas wie aktive Dopingforschung stattfindet", sagte der frühere DLV-Präsident am Rande der Leichtathletik-WM in Moskau dem ARD-Radioteam.

Digel glaubt, dass die Leichtathletik nach den jüngsten Dopingfällen einen großen Imageschaden erlitten hat. "Das Problem ist, dass man international nur noch über Doping redet. Wir haben Betrüger in unseren Reihen. Jeder Zuschauer denkt: 'Da läuft der Zweifel mit.' Und das ist für die sauberen Athleten ein großes Dilemma", sagte der 69-Jährige.

 

 

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