AZ-Wintersportkolumne von Karl Geiger: Schanze ohne Mitleid

Das Wochenende von Ruka hat mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Eine Top-Ten-Platzierung und gute Probesprünge belegen dies eindeutig; vor allem habe ich aber wieder ein gutes Gefühl auf der Anlage und dies ist das Ergebnis der letzten zwei Wochen, in denen wir sehr intensiv analysiert haben und einige Optimierungen durchführen konnten.
Aufwärtstrend bestätigt: 148 Meter, das zweitbeste Ergebnis
In diesem Kontext ist der Sonntagswettkampf zu sehen, der trotz seiner zeitlichen Taktung, 5.30 Uhr Aufstehen, 7.30 Uhr erster Sprung - ich schlafe nämlich anerkanntermaßen gerne lange - gut für mich begann. Ein 148 Meter Sprung mit Telemark bescherte mir das zweitbeste Ergebnis, was meinen Aufwärtstrend in der Zusammenschau mit dem 6. Platz vom Samstag eindeutig bestätigt. . .
Der kleinste Fehler im Ablauf macht sich bemerkbar
. . .und dann kam der erste Durchgang auf der Schanze, vor der alle Springer ausreichend Respekt haben. Diese Schanze in Ruka ist eine eigenwillige Konstruktion, sie hat einen kurzen Anlauf und das bedeutet, dass sich der kleinste Fehler im Ablauf bemerkbar macht.
Den idealen Druck- und Absprungpunkt habe ich am Schanzentisch verpasst und dann war es um mich geschehen. Eine kleine Nachlässigkeit, die in jedem Fall auch zeigt, dass die Konstanz in den Sprüngen bei mir noch nicht ganz da ist. Mehr als diesen Fehler zu bedauern, freue ich mich über die Trainings- und Probesprünge und meine Top-Ten-Platzierung im Wettkampf.
Vorfreude auf den Heimweltcup in Titisee
Nun freue ich mich auf den Heimweltcup in Titisee. Ruka hat gezeigt, dass ich vorankomme. Diese Erkenntnis nehme ich in den Schwarzwald mit und freue mich darauf, vor den deutschen Fans zu springen.