Kolumne

AZ-Wintersport-Kolumne von Janina Hettich: Kälte und Fehlerfreiheit

Die Vizeweltmeisterin (25) im Biathlon ist eine Protagonistin der neuen AZ-Wintersport-Kolumne.
Janina Hettich |
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Biathletin Janina Hettich berichtet vom Chaos in Finnland. (Archivbild)
Biathletin Janina Hettich berichtet vom Chaos in Finnland. (Archivbild) © Matthias Schrader/AP/dpa

Zwei Wochen Östersund, das waren zwei Wochen Strapazen - vor allem wegen der eisigen Temperaturen bis zu minus 15 Grad. So mussten sich die Athletinnen um viele Kleinigkeiten Gedanken machen, die allesamt das Ziel hatten, die Kälte besser zu ertragen. Diskussionen um Nasen- und Wangenpflaster, Schals, die wärmsten Mützen und Thermofunktionsunterwäsche bestimmten die Gespräche vor den Rennen. Eine allgemeine Erleichterung machte sich bemerkbar, als die letzte Patrone im Stadion von Östersund verschossen und die letzte Athletin im Ziel war. Es gibt Athletinnen, die die diese extreme Kälte schlicht nicht vertragen, was zu Leistungseinbußen führt - ich gehöre leider zu diesen.

"Vier Grad plus - ich beginne meine letzte Tagesetappe mit runtergelassenen Fensterscheiben"

Östersund liegt hinter uns. Am ersten Nachwettkampftag wurden wir um 8 Uhr aus dem Hotel abgeholt. 9.45 Uhr Abflug nach Stockholm. Weiterflug nach München. Manche Teammitglieder hatten sich für einen Charterflug von Östersund nach Salzburg entschieden. Sicher eine gute Wahl, die ich gerne getroffen hätte, wenn mein Auto nicht am Münchner Airport gestanden wäre. Gegen 15 Uhr stehe ich auf dem Parkplatz und kann mein Glück gar nicht fassen, dass ich beim Einatmen nicht mehr das Gefühl habe, dass meine Lunge gefriert. Vier Grad plus - ich beginne meine letzte Tagesetappe mit runtergelassenen Fensterscheiben: Fahrt nach Hochfilzen, Zeit zum Nachdenken.

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Hochfilzen war für mich in der letzten Saison eine Weichenstellung. Auf der Strecke, die ich ohnehin wegen ihrer Selektivität mag, konnte ich im damaligen Sprint das erste Mal im Weltcup fehlerfrei am Schießstand agieren und die Qualifikationsnorm zur Weltmeisterschaft erfüllen - ein gutes Vorzeichen. Auf der Höhe des Chiemsees höre ich Wetternachrichten: Plusgrade am Wochenende. Was will man mehr? Ich passiere die österreichische Grenze - ein kurzer Schlusssprint und ich rolle auf den Vorhof des Hotels. Ich ziehe die
Jacke aus, kremple die Ärmel hoch, schleppe noch die Koffer hoch und falle bald ins Bett. Wunderbar!

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