AZ-Wintersport-Kolumne von Eric Frenzel: Ein Quantensprung!

Der Sport, den ich betreibe, heißt Kombination. Man muss in zwei Disziplinen konkurrenzfähig sein.
Wenn das der Maßstab für die Wettkämpfe in Val di Fiemme ist- und das ist er immer - so ist bei mir noch etwas Luft nach oben. Aber ich bin mit dem Zwischenstand auf dem Weg nach Peking sehr zufrieden, und das liegt vor allem an der Performance im Springen - die stimmt nämlich und das ist gemessen an vergangenen Phasen vor Großereignissen tatsächlich ein entscheidender Unterschied. Liefen die Saisons vor Pyeongchang 2018 und Seefeld 2019 hauptsächlich im Springen nicht gut und standen mir bis zum olympischen Wettkampf bzw. bis zur Weltmeisterschaft die Schweißperlen auf der Stirn, die ich mir erst nach Olympiasieg und Weltmeistertitel abwischen konnte, ist es diesmal eine gute Ausgangsposition.
Eric Frenzel: "Ich komme derzeit ganz gut durch die Rennen"
Ich bin froh, dass nach den Feiertagen und der dadurch bedingten Wettkampfpause, die Sprungform immer noch da ist. Selbst auf der von mir nicht so sehr geliebten Schanze von Val di Fiemme konnte ich unter die Top 8 springen, vorbereitungstechnisch gemessen an Pyeongchang ein Quantensprung!
Im Laufen fehlt mir teilweise die Spritzigkeit und die Fähigkeit, an Steigungen Attacken zu setzen - noch. Denn mein Trainingszyklus und mein Formaufbau sind exakt auf den olympischen Wettkampf in Peking ausgerichtet. Ich komme derzeit ganz gut durch die Rennen, aber das letzte Stück Punch, das fehlt noch.
Die Laufform langsam auf den Punkt zu bringen, ist einfacher als die Sprungform zu finden und zu halten; diesmal geht das Spiel eben anders herum vor den Spielen. Ich verlasse Italien mit einem guten Gefühl und freue mich auf den Heimweltcup in Klingenthal, selbst wenn er diesmal ohne mein geliebtes Heimpublikum stattfinden wird.