AZ-Serie Ausrüstung: Welcher Skischuh passt zu mir?

Der fünfte Teil der AZ-Serie zur Ski-Ausrüstung widmet sich dem Skischuh, welcher als sensibelster Teil des Equipments gilt. Die AZ erklärt, wieso das so ist und geben Tipps, die man beim Schukauf unbedingt beachten sollte.
von  AZ
Egal ob Einsteiger oder Profi, weiche oder Harte Skischuh-Schale. Für jeden gibt es den perfekten Schuh für die Piste.
Egal ob Einsteiger oder Profi, weiche oder Harte Skischuh-Schale. Für jeden gibt es den perfekten Schuh für die Piste. © dpa/AZ

Der fünfte Teil der AZ-Serie zur Ski-Ausrüstung widmet sich dem Skischuh, welcher als sensibelster und empfindlichster Teil des Equipments gilt. Wieso das so ist, welche Tipps man beim Schukauf unbedingt beachten sollte und worin sich die zahlreichen Modelle unterscheiden, verrät die AZ heute.

Der Skischuh ist bei der Abfahrt deswegen so wichtig, da er die Steuerimpulse des Fahrers direkt und ohne Kraftverlust auf den Ski übertragen muss, um so temporeiche und präzise Richtungswechsel zu vollführen. Außerdem muss der Fuß bei den kalten Temperaturen auf der Piste warm gehalten und fixiert werden, weshalb der Skischuh auch wie angegossen sitzen muss.

Wahl des Skischuhs - Individuelle Anforderungen und Können

Wichtig ist, dass die Schale des Skischuhs nicht zu breit gewählt werden darf und der individuellen Form des Fußes entspricht. Nur so entsteht der notwendige Halt am Fuß, durch den die Impulse über Fuß und Sprunggelenk direkt auf den Ski übertragen werden. Die Folge: Mehr Sicherheit durch bessere Kontrolle. Die Breite der Skischuhschale lässt sich direkt auf die Fahrweise und das Können des Fahrers beziehen, wobei als Faustregel gilt: Je sportlicher die Fahrweise und je besser die Technik des Skifahrers, desto enger anliegend und formschlüssiger sollte der Schuh sein. Für Einsteiger oder "Genussfahrer", die es etwas ruhiger angehen lassen, eignet sich eher ein komfortabel gepolsterter, angenehm anliegender Skischuh, der zwar fest sitzt, jedoch trotzdem ausreichend Bewegungsfreiheit bietet.

Lesen Sie hier den ersten Teil der Ausrüstungs-Serie: Welcher Ski passt zu mir?

Passform des Schuhs - Tipps für den entspannten Skitag

Nur allzu häufig wird der Fehler gemacht, Skischuhe auszuwählen, die auf den ersten Blick bequem aussehen und weich gefüttert sind. Meistens fällt die Wahl dann jedoch auf viel zu große Schuhe, in denen der Fahrer keinen ausreichenden Halt findet. Deswegen werden die Schnallen des Skischuhs viel zu eng geschnallt, wodurch der Fuß gequetscht wird und das Fußgewölbe leidet. Die Folge: Nach wenigen Minuten auf der Piste brennen die Füße und werden taub, wodurch sie schon nach einiger Zeit eiskalt werden. So lässt die Motivation, weiter Ski zu fahren, nach und man sehnt sich nur noch danach, die Schnallen zu öffnen und die Schuhe auszuziehen. Deswegen im Fachgeschäft nicht nach dem Schuh greifen, der am bequemsten aussieht, sondern den Skischuh kaufen, der im Endeffekt exakt passt, denn nur so ist ein entspannter Skitag garantiert.

Lesen Sie hier den zweiten Teil der Ausrüstungs-Serie: Welcher Skihelm passt zu mir?

Der Schuh als wichtigstes Bindeglied - Skischuh-Modelle

Es gibt zahlreiche verschiedene Skischuh-Modelle, die sich hauptsächlich in drei große Kategorien einteilen lassen. So gibt es zum Einen die komfortabel geschnittenen Einstiegsschuhe mit weicher Schale, zum Anderen aber auch sportliche Modelle, die starken Halt geben und deswegen enger geschnitten und leichter gepolstert sind. Für Profis eignen sich am besten sehr enge Rennschuhe, die so gut wie nie gepolstert sind und hauteng anliegen. Dadurch wird die Kraftübertragung optimal unterstützt und rasante Tempo- und Richtungswechsel auf der Piste werden zum Kinderspiel. Wie eng der Skischuh letzten Endes sitzen darf, muss jeder für sich entscheiden und einen Kompromiss aus Komfort und Funktion finden. Auch die Schale des Skischuhs darf nicht außer Acht gelassen werden, denn selbst deren Härte kann aufgrund von Temperaturunterschieden variieren. Da es auf der Piste deutlich kälter ist als im Sportfachhandel, ist die Schale draußen auch deutlich härter.

Lesen Sie hier den dritten Teil der Ausrüstungs-Serie: Welche Skibrille passt zu mir?

Das Anprobieren des Skischuhs – Die richtigen Daten finden

Möchte man den perfekten Skischuh finden, so ist ein Besuch im Sportfachhandel unerlässlich. Neben einem vorhandenen Scanner, der bei der persönlichen Datenermittlung hilft, sind die Verkäufer auch mit dem aktuellen Sortiment auf dem Markt vertraut. So wissen sie beispielsweise welche Händler eher für breite oder schmale Skischuhschalen bekannt sind.

Bevor es zur Auswahl des Schuhs geht, müssen erst die individuellen Daten und Fakten gesammelt werden. Genauer gesagt wird analysiert, wie lang oder breit der Fuß ist, ob es sich um einen Senk- oder Spreizfuß handelt, welche Fehlstellungen existieren, wie es um die Waden- und Achillessehnenstärke, die Beweglichkeit des Sprunggelenks, das Ristmaß und den Fahrstil steht. Daneben gibt es noch weitere Feinheiten wie beispielsweise den Wadenansatz, der in Bezug auf die perfekte Passform berücksichtigt werden muss.

Sind all diese Daten gesammelt, wird die Schale ausgewählt, die zum jeweiligen Fuß am besten passt und somit den optimalsten Halt gibt. Meist fühlen sich die Skifahrer durch das vorhandene Polster etwas eingeengt, jedoch sollte man sich dadurch nicht irritieren lassen, da dieses nach einigen Tagen nachgibt. Drückt der Skischuh dann immer noch, lässt er sich problemlos im Sportfachhandel weiten, denn eine zu enge Schale beeinträchtigt die Bewegungsfreiheit des Sprunggelenks und stört den Bewegungsablauf. Zu weite Skischuhe wiederum lassen sich im Nachhinein nicht mehr enger stellen! Der optimale Skischuh sollte immer angenehm eng sitzen und vor allem im Mittelfußbereich und der Ferse Halt bieten.

Lesen Sie hier den vierten Teil der Ausrüstungs-Serie: Welche Skistöcke passen zu mir?

Erste Tests für den Schuh - Tipps bei der Bewährungsprobe

Wichtig ist, dass die jeweiligen Skischuhe immer mit entsprechenden Skistrümpfen anprobiert werden. Außerdem liefert die fahrtypische Haltung einen ersten Anhaltspunkt, ob der Schuh passt oder vielleicht doch zu eng/weit ist. In die richtige Richtung geht die Wahl, wenn die Zehen nicht anstoßen, solange sich der Skifahrer in einer leichten Hocke befindet. In aufrechter Position dürfen die Zehen vorne leicht anstoßen. Ist dies nicht der Fall, ist der Skischuh zu groß. Wurde eine Kaufentscheidung gefällt, müssen nur noch die Bindungen der Ski an die neuen Skischuhe angepasst werden, um Verletzungen im Falle eines Sturzes so gut wie möglich zu vermeiden.

Die AZ wünscht einen sicheren Halt auf der Piste, sowie eine unfall- und verletzungsfreie Ski-Saison!

 

Alle Infos zum Skifahren und anderem Wintersport gibt es auf der AZ Schnee- & Ski-Seite

Weitere Informationen zum Skisport finden Sie auf www.ski-online.de

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