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Der Motorsportchef Mario Theissen sucht einen Käufer fürs BMW-Team: „Meine schwierigste Aufgabe“.
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Das BMW-Sauber-Team steht zum Verkauf. Teamchef Mario Theissen soll sich darum kümmern.
dpa Das BMW-Sauber-Team steht zum Verkauf. Teamchef Mario Theissen soll sich darum kümmern.

Der Motorsportchef Mario Theissen sucht einen Käufer fürs BMW-Team: „Meine schwierigste Aufgabe“.

SPA–FRANCORCHAMPS Nein, nein, Mario Theissen hat nicht vor, den Beruf zu wechseln. Der 57-Jährige ist Ingenieur aus Leidenschaft. Doch seit BMW angekündigt hat, sich zum Saisonende aus der Formel 1 zurückzuziehen, hat der dortige Motorsportdirektor auch ein neues Aufgabengebiet bekommen. Theissen ist plötzlich auch dafür zuständig, den Rennstall, wenn möglich, zu verkaufen.

Und so ist aus dem promovierten Maschinenbauer über Nacht – und ohne eigenes Zutun – ein Verkäufer geworden. Theissen fühlt sich den rund 700 Mitarbeitern verpflichtet, mit denen er zusammen in den vergangenen vier Jahren den Rennstall aufgebaut hat. „Es geht hier weniger um meine Person als vielmehr um die anderen Menschen, die in dem Team arbeiten“, sagt der Münchner. Er möchte den Menschen, die ihm ans Herz gewachsen sind, eine Zukunft in der Formel 1 sichern, wenn er sie ihnen schon nicht mehr bieten kann.

Also preist Theissen seinen Rennstall bei möglichen Investoren an. Wie ein emsiger und freundlicher Gebrauchtwagenhändler spricht über die Vorteile, die der Standort der Formel-1-Fabrik im schweizerischen Hinwil im Gegensatz zu den Fabriken in England, wo die meisten Rennställe beheimatet sind, den Investoren bieten könnte. „Ich selbst habe es als Vorteil kennen gelernt, wenn das Team erstmal steht. Das gilt genauso für München. Sie tun sich etwas schwerer beim Aufbau, denn jeder, der neu ins Team kommt, muss umziehen - im Gegensatz zu einem Teamwechsel in diesem englischen Motorsportverbund. Aber wenn die Leute an Bord sind, sehe ich es eher als Vorteil, weil die Loyalität zum Team an sich da ist und nicht nur zur Formel 1“, sagt Theissen.

Rund 65 Millionen Euro soll BMW aufgerufen haben als Kaufpreis für den Rennstall. Ein saftiger Preis, der etwa schon den derzeitigen Teilhaber und einstigen Rennstallgründer Peter Sauber daran gehindert hat, das Team wieder zu übernehmen. „Es geht nicht nur um finanzielle Aspekte“, sagt Theissen. Sondern um die Krise, um die Zukunftsfähigkeit der Rennserie – und um Emotionen. „Das ist sicherlich die schwierigste Aufgabe, seit ich in der Formel1 bin“, sagt Theissen über seine Bestrebungen, den Rennstall per Verkauf zu retten. Aber er will es versuchen, auch, wenn er sich gegen das Bild des Verkäufers wehrt. „Ich sehe mich als Teamchef, der sich mehr als vorher dafür einsetzt, dass wir die Saison mit einem starken Finale beenden. Das andere Thema ist die Zukunft des Teams. Das sind meine zwei Schwerpunkte“, sagt er.

Filippo Cataldo

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