Aufstand der Helfer

Kovalainen, Massa und Kubica – die zweite Garde überholt Stars wie Hamilton und Co. Kovalainen hat in den letzten zwei Rennen sogar das als unmöglich geltende geschafft – er deklassierte Hamilton.
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Macht Lewis Hamilton, der eigentlichen Nummer eins, mächtig Druck: Heikki Kovalainen aus Finnland im McLaren Mercedes.
dpa Macht Lewis Hamilton, der eigentlichen Nummer eins, mächtig Druck: Heikki Kovalainen aus Finnland im McLaren Mercedes.

BARCELONA - Kovalainen, Massa und Kubica – die zweite Garde überholt Stars wie Hamilton und Co. Kovalainen hat in den letzten zwei Rennen sogar das als unmöglich geltende geschafft – er deklassierte Hamilton.

Im Mittelpunkt des Interesses bei den Silberpfeilen steht vor dem Europa-Auftakt in Barcelona am Sonntag (14 Uhr, RTL und Premiere live) vor allem Heikki Kovalainen, Hamiltons Teamkollege. Kovalainen hat in den letzten zwei Rennen das vor der Saison als unmöglich geltende geschafft – er deklassierte Hamilton. Jetzt steht der blonde Mann aus Lappland mitten in der Traube und lächelt ziemlich gelöst vor sich hin. Er sieht so aus, als ob er mitteilen wolle: „Ich hab’s euch doch immer gesagt.“ Tatsächlich nimmt er einen tiefen Schluck aus seiner Trinkflasche und sagt: „Ich glaube, dass ich sehr gut mithalten kann mit den Besten. Aber dieses Selbstvertrauen hatte ich auch schon im Winter.“

Kovalainen galt als Notverpflichtung

Kovalainen galt im Winter als eine Art Notverpflichtung McLarens, höchstens als zweite oder dritte Wahl. Eigentlich wollte das Team Nico Rosberg haben. Weil der aber nicht aus seinem Vertrag beiWilliams heraus kam, holte man eben Kovalainen, der gerade bei Renault rausgeflogen war. Zum ersten Mal in der Geschichte des Rennstalls sollte es eine klare Nummer zwei geben, einen Edelhelfer für den Shooting-Star Hamilton: Kovalainen.

Vorbei! Denn Kovalainen hat sich schneller mit dem Auto zurecht gefunden, als alle von ihm erwartet hatten. „Ich denke, dass ich einiges von ihm lernen kann“, sagt mittlerweile sogar Hamilton voller Hochachtung. Etwa wie man den Silberpfeil ohne Traktionskontrolle unfallfrei und schnell durch ein Rennen bekommt. Dies gelang Hamilton zuletzt nicht so richtig. Und plötzlich ist Kovalainen derjenige, der seinem Kameraden Tipps geben und ihn aufbauen muss. „Er wird wieder stark zurückkommen“, sagt der Finne über Hamilton, „davon bin ich überzeugt.“

Er sagt das in fließendem und fast akzentfreiem Englisch. Dazu lächelt er offen, wirkt überhaupt nicht spröde. Und doch wagt dieser nette Bursche den Aufstand gegen seinen Teamkollegen. „Ich habe die gleichen Chancen wie Lewis“, sagt er, „und ich denke, dass Lewis aus der Vergangenheit schon weiß, dass ich starke Resultate einfahren kann.“ So klingen Kampfansagen. Kovalainen, der wegen seiner offenen Art als Anti-Finne durchgeht, will Erfolg haben, Rennen gewinnen.

Aufstand

Sich nur für Hamilton aufreiben – das wird er nicht. Genauso wenig wie die anderen beiden Edelhelfer der restlichen Top-Teams. Sie proben den Aufstand. Denn auch bei Ferrari hat Felipe Massa nach seinem Sieg in Bahrain mächtig Oberwasser. „Ich liebe Barcelona, die Rennstrecke hier“, sagt er, „wieso sollte ich nicht gewinnen?“ Schließlich gilt es für Massa schon wieder Punkte gut zu machen auf Kimi Räikkönen, Weltmeister, Teamkollege und Rivale. Neun Punkte liegen schon zwischen beiden, den Traum, Weltmeister zu werden, möchte der Brasilianer so schnell nicht aufgeben.

Genauso wenig wie Robert Kubica. Wieso auch? Schließlich hat auch der Pole in den letzten beiden Rennen seinen Kollegen Nick Heidfeld ziemlich klar besiegt. So klar, dass Heidfeld bei BMW nun sogar schon ein wenig unter Druck scheint – obwohl der momentan auf Platz zwei in der Fahrerwertung steht. „Ich bin in der Fornel 1, um Rennen zu gewinnen“, sagt der vermeintliche Helfer Kubica. Da kann er auf die Bedürfnisse des Kollegen keine Rücksicht nehmen.

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