Auf zur Zwergtour

Wieso Bundestrainer Joachim Löw die Gegner Liechtenstein, Finnland, Wales und sogar Berti Vogts’ Aserbaidschaner als Herausforderung betrachtet in der am Samstag in Vaduz gegen Liechtenstein, den 130. der Weltrangliste, beginnenden Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika.
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Mit Respekt in die WM-Qualifikation: Bundestrainer Joachim Löw (l.) und seine Mannschaft haben eher leichte Gegner in der Gruppe.
dpa Mit Respekt in die WM-Qualifikation: Bundestrainer Joachim Löw (l.) und seine Mannschaft haben eher leichte Gegner in der Gruppe.

MÜNCHEN - Wieso Bundestrainer Joachim Löw die Gegner Liechtenstein, Finnland, Wales und sogar Berti Vogts’ Aserbaidschaner als Herausforderung betrachtet in der am Samstag in Vaduz gegen Liechtenstein, den 130. der Weltrangliste, beginnenden Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika.

Willkommen zurück. Sie sind retour, würde der Schweizer sagen. Nach dem fast vierwöchigen Aufenthalt der Nationalelf während der EM im Tessin, ist die Mannschaft seit Freitag wieder auf eidgenössischem Boden – in St. Gallen. Weil die Trainingsbedingungen in Liechtenstein, dem Auftaktgegner der Qualifikation für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika, nicht adäquat waren, zog man es vor, in St. Gallen zu nächtigen und auch vor Ort zu üben. Und so kam es, dass die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw am Freitag in der schmucken AFG-Arena (fasst knapp 20000 Zuschauer) trainierte und am Samstag in einer weit kleineren Arena antritt. Im Rheinpark-Stadion, vor 6128 Fans.

Eine Drittliga-Kulisse bei einem offiziellen WM-Spiel. Passender könnte er nicht sein, der Auftakt zur Zwergtour. Aufgrund der Gastgeberländer Österreich und Schweiz hatten die DFB-Verantwortlichen um Teammanager Oliver Bierhoff im vergangenen Jahr den Slogan „Bergtour 2008“ ersonnen. Erst kurz vor dem Gipfel, dem EM-Titel, machte die Seilschaft im Finale schlapp – 0:1 gegen Spanien.

Nun also geht’s gegen Liechtenstein mit seinen 35000 Einwohnern, die komplett angereist nicht einmal zwei Ränge der Allianz Arena füllen würden. Und vor der kickenden Auswahl des Mini-Fürstentums muss, ja muss, gewarnt werden. Aber natürlich. „Ich würde Liechtenstein nicht zur Kategorie San Marino, Andorra oder Luxemburg zählen“, sagte Bundestrainer Joachim Löw. Ob sie das gerne hören im Land der Nummernkonten? Liechtenstein ist nicht Luxemburg – Achtung! „Ich will Liechtenstein nicht stark reden“, sprach Löw, „aber sie haben zu Hause gegen große Mannschaften wie England oder Spanien nur knapp verloren und auch mal in Portugal ein Unentschieden erreicht.“ Starke Rede. Die Fakten: Liechtenstein ist aktuell 130. der Fifa-Weltrangliste – einen Platz vor El Salvador. In zwei Partien gegen eine DFB-Auswahl setzte es 17 Gegentreffer. Auch wenn es keiner wahrhaben will: Die Liechtensteiner sind ein netter Warm-up-Partner für die zweite Quali-Hürde, die Finnen (Mittwoch in Helsinki). Außerdem geht es in der Gruppe 4 gegen die Fußball-Größen Wales und Aserbaidschan. Einzig Russland, bei der EM bis ins Halbfinale vorgedrungen, ist ein wirklich konkurrenzfähiger Gegner – aber auch das dürfte kein Problem sein. Denn laut dem Reglement sind neben den Gruppensiegern die acht besten Gruppenzweiten für Playoff-Spiele qualifiziert. Eine Hintertür, falls die DFB-Auswahl nicht Gruppensieger wird. Ein Kurz-Portrait der drei Zwergtour-Gegner neben Liechtenstein:

FINNLAND

Auch wenn die Skandinavier die Qualifikation zur EM 2008 nur knapp verpasst hatten, sind sie dennoch nur 42. der Weltrangliste. In 20 Duellen seit 1921 hat der DFB nur ein Mal (ein 1:2 im Jahre 1923) verloren. Für ein großes Turnier, eine WM oder EM, haben sie sich in ihrer Geschichte noch nie qualifiziert.

WALES

Der 53. der Weltrangliste hat Finnland etwas voraus – eine WM-Teilnahme (1958 in Schweden). Gegen die DFB-Elf gelangen lediglich zwei Siege in 15 Vergleichen. Im September 2007 gab es in Cardiff ein lockeres 2:0, das Rückspiel war nicht mehr wichtig (0:0).

ASERBAIDSCHAN

Noch kein Duell mit dem DFB für den 138. der Weltrangliste (acht Ränge hinter Liechtenstein!), der neue Trainer Berti Vogts soll das Team zur WM führen. „Hier wird die Realität vergessen", meinte Vogts, er drohte bereits mit Rücktritt. Er wird wissen, warum.

Patrick Strasser

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