Audi-Dome-Stimmung ist wie beim Derby
Der Audi Dome bebt: Bayerns Basketballer feiern bei der Premiere in ihrer neuen Heimat einen 78:73-Sieg gegen Istanbul. Auch Uli Hoeneß, Paul Breitner und die Bürgermeisterin jubeln mit
MÜNCHEN Die Zuschauer im Audi Dome waren gerade dem Ruf der Südkurvenfans gefolgt und hatten sich von den Sitzplätzen erhoben, als Je'Kel Foster seinem Gegenspieler den Ball klaute und ihn zu Jan Jagla nach vorne passte. Der machte ein paar große Schritte, hob ab und hämmerte ihn in den Korb. Die 6700 Fans klatschten, stampften und schrien. Das war der Moment, in dem die Basketballer des FC Bayern beim 78:73 gegen Fenerbahce Istanbul in ihrer neuen Heimat ankamen.
Es war ein beeindruckender Einstand der Mannschaft von Trainer Dirk Bauermann in der neuen Halle, ein rauschendes Fest. Spätestens seit diesem Donnerstagabend im Audi Dome ist klar, wieso Basketball in München boomt:
Die Halle: „Unsere Fußballer haben die Allianz Arena, die Basketballer haben jetzt mit dem Audi Dome ihre eigene Heimat”, sagte Präsident Uli Hoeneß über die für fünf Millionen Euro umgebaute Rudi-Sedlmayer-Halle. „Ich bin glücklich, dass der Umbau so gut geklappt hat. Die Halle ist fantastisch geworden”, sagte Münchens 2. Bürgermeisterin Christine Strobl, die die runderneuerte Halle und die Vermietung an den FC Bayern stets unterstützte.
Die Show: Ein wenig Pyrotechnik, viel Rauch und kräftige helle Lichtstrahlen, dazu ein Orchesterstück aus dem Action-Kinohit „Transformers": So laufen die Spieler künftig in die Halle ein. Die neue Soundanlage in der Halle ist so leistungsstark, dass bei jedem Musik-Einspieler die Sitze in der Halle wackeln.
Die Stimmung: Auch Fenerbahce hatte seine eigene Fans mitgebracht, das tat der Kulisse in der Halle natürlich nur gut. So lieferten sich die Istanbul-Fans im Norden stimmgewaltige Duelle mit den Bayern-Anhängern im Süden und in der restlichen, offiziell mit 6700 Zuschauern ausverkauften, Halle. „Das ist eine tolle Basketballhalle hier. Aber die Stimmung wird sicher noch ein bisschen euphorischer, wenn die Saison losgeht”, meinte Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber. Bayern-Legende Paul Breitner träumt von einer goldenen Zukunft: „Wenn wir einmal in der Euroleague (Die Champions League im Basketball, die Red.) spielen, ziehen wir einfach in die Allianz Arena und machen ein Dach drauf”, sagte er.
Der Promifaktor: Klar, Bastian Schweinsteiger war da, mitsamt Freundin Sarah. Der Fußball-Star ist eng mit Basketball-Kapitän Steffen Hamann befreundet und trug auch gestern wieder dessen Trikot mit der Nummer 6. Außerdem trifft er recht kompetent von der Dreierlinie, und zwar mit dem Fuß in den Korb (zu sehen auf www.sport1.de). „Die Stimmung hier ist wie in der Allianz Arena beim Derby", sagte Schweinsteiger, „ich hoffe, das wird die Spieler beflügeln." Auch Paul Breitner, Münchens treuester Basketball-Edelfan, ließ sich die Premiere nicht entgehen. „Wenn sich die entscheidenden Leute bei uns im Verein etwas vornehmen, dann klappt das. Das sieht man hier. Das Niveau ist noch viel höher als in der vergangenen Saison”, sagte Breitner.
Das Spiel: Für die Statistik: Die ersten Punkte für die Bayern in der neuen Halle machte Aleksandar Nadjfeji. „Er ist der wohl intelligenteste Spieler auf seiner Position", sagt Coach Dirk Bauermann.
