Auch Görges erreicht Runde drei

Nach Andrea Petkovic hat auch Julia Görges ihr Zweitrundenmatch in Wimbledon gewonnen.
von  AZ Sportredaktion

Das Hoch der deutschen Damen in Wimbledon hält an: Nach Andrea Petkovic hat auch Julia Görges ihr Zweitrundenmatch gewonnen. Dabei machte sie es vor allem zu Beginn spannend.

London - Beim 7:6 (12:10), 6:2 über die Französin Mathilde Johansson demonstrierte Görges am Donnerstag ihr neues Selbstbewusstsein. „Die Mädchen sind wirklich eine tolle Visitenkarte für den Deutschen Tennis-Bund“, sagte DTB-Präsident Georg von Waldenfels. Gegen die Johansson hatte Görges im ersten Satz große Probleme. Zweimal lag die Weltranglisten-16. ein Break vor, zweimal glich ihre Gegnerin aus. So musste der dramatische Tiebreak die Entscheidung bringen, in dem Görges nach einer verschenkten 6:2-Führung nervenstark noch drei Satzbälle abwehrte, ehe sie ihre sechste Chance zum Satzgewinn nutzte und nach 71 Minuten erleichtert die Faust ballte.

Im zweiten Durchgang steigerte sich Görges und knüpfte an ihre furiose Leistung aus dem Auftaktmatch an, als die Norddeutsche die Spanierin Anabel Medina-Garrigues mit 6:3, 6:0 demontiert hatte. Konzentriert und dominant ging die Stuttgart-Siegerin zu Werke. Immer wieder schallte ihr lautes „Auf geht's“ über den All England Club. „Sie spielt toll“, sagte von Waldenfels, der sich bei strahlendem Sonnenschein unter die Zuschauer gemischt hatte. Görges steht damit erstmals in der dritten Wimbledon-Runde. Am Samstag trifft sie auf die an Nummer 24 gesetzte Slowakin Dominika Cibulkova. Ebenfalls eine Runde weiter ist Titelverteidigerin Serena Williams, die nach elfmonatiger Zwangspause noch nicht in Topform ist. Die Amerikaner musste beim 3:6, 6:2, 6:1 über die Rumänin Simona Halep erneut über drei Sätze gehen.

Görges' Fed-Cup-Freundin Petkovic konnte sich am Donnerstag unterdessen von ihrer Hängepartie gegen die kanadische Außenseiterin Stephanie Dubois erholen. Der Ärger über die quälende Warterei am Vortag, als sie vor dem mühevollen 6:3, 4:6, 6:3-Sieg „fast ausgerastet“ wäre, war da schon Vergessen. „Damit muss ich lernen umzugehen“, sagte die 23-Jährige. Für sie geht es am Freitag bei ihrer Drittrunden-Premiere in Wimbledon gegen die russische Linkshänderin Xenia Perwak weiter. Grund für ihren Ärger am turbulenten Mittwoch war das fast schon alljährliche Spielplan-Chaos. Das Londoner Wetter ließ die Veranstalter mal wieder im Regen stehen. Eines der Opfer: Andrea Petkovic.

Als Spielerin in der Warteschleife, deren Partie kurzfristig angesetzt werden sollte, musste die Darmstädterin den ganzen Tag über mit einem Spontan-Einsatz rechnen. „Was soll ich machen? Wenn sich auf einem Platz alle drei verletzen und ich muss sofort spielen – wie soll das funktionieren?“, klagte Petkovic. Doch zum Glück verzichtete sie am Abend auf „Riesen-Terror“ und fand nach den „Lerngeschenken“ wieder ihre Ruhe. Zwar drohte gegen Außenseiterin Dubois nach dem verlorenen zweiten Satz kurzzeitig eine Vertagung der Partie, aber noch vor der Dämmerung fand Petkovic zu ihrer Sicherheit zurück: „Ganz am Ende dachte ich: Oh nein, es wird gleich dunkel. Aber es ist Gott sei Dank noch mal glattgegangen.“

 

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