Ata Spor verklagt Ex-Trainer Lorant

Heute Prozess vor dem Arbeitsgericht München: Der Bezirksligist will vom ehemaligen Löwen-Dompteur 10000 Euro zurück: "Er hat sein Wort nicht gehalten."
von  Abendzeitung
Will von Lorant Geld zurück: Ata Spor-Präsident Mustafa Cukur.
Will von Lorant Geld zurück: Ata Spor-Präsident Mustafa Cukur. © Mike Schmalz

MÜNCHEN - Heute Prozess vor dem Arbeitsgericht München: Der Bezirksligist will vom ehemaligen Löwen-Dompteur 10000 Euro zurück: "Er hat sein Wort nicht gehalten."

Eigentlich, das beteuert Werner Lorant, wollte er nur helfen. Nun aber hat seine Aushilfstätigkeit beim SV Ata Spor München ein Nachspiel. Der Tabellenfünfte der Bezirksliga Nord zerrt den 60-jährigen Trainer vor Gericht. Am Dienstag ab 9.45 Uhr wird dem früheren Löwentrainer vor dem Amtsgericht der Prozess gemacht (Aktenzeichen 17CA14475/08). Der Vorwurf von Mustafa Cukur, Präsident bei Ata Spor: Lorant soll dem Verein 10000 Euro schulden. „Lorant hat mir vor Zeugen gesagt: „Gib’ mir 10000 Euro – dann trainier ich euch bis zur Winterpause’, sagte Cukur gestern der AZ, „drei Tage später war Lorant verschwunden. Er hat ohne unseres Wissens in der Slowakei unterschrieben.“

Dort trainiert Lorant seit September den Erstligisten Dunajská Streda (Platz 5) – und sein Ex-Klub, der SV Ata Spor, hat nun ein finanzielles Problem: Ein Loch von 10000 Euro in der Vereinskasse. „Das ist nicht mein Geld“, sagt Cukur, „sondern gehört dem Verein. Lorant hat sich nicht mal von der Mannschaft verabschiedet.“ Nach vier Wochen und fünf Spielen war Lorant wieder weg. Cukur sagt, er habe Lorant mehrmals gebeten, das Geld zurückzuzahlen. „Ich habe ihn bestimmt 50 Mal angerufen“, versichert der Vereinsfunktionär, „ich habe ihm gesagt: ’Zahl – dann hast du deine Ruhe!’ Was machte Lorant? Er hat mich immer wieder vertröstet. Doch jetzt reicht es mir. Lorant hat sein Wort nicht gehalten. Er ist ein Egoist.“ Darum hat Cukur vor einem Monat seinen Anwalt Dieter Beloch beauftragt, gegen Lorant zu prozessieren.

Die AZ erreichte Lorant auf der Rückfahrt aus der Slowakei am Handy. „Das ist eine Unverschämtheit, was der Cukur behauptet. Ich habe keine Lust auf dieses linke Spiel. Cukur soll bei der Wahrheit bleiben.“ Lorants Wahrheit? „Cukur hat mir das Geld freiwillig gegeben. Ich habe nichts gefordert – ich habe immer gesagt, dass ich diesen Job aus Freundschaft mache, solange ich kein anderes Angebot habe. 4000 Euro habe ich auch meinem Co-Trainer gegeben. Der hat vom Verein nix bekommen.“ Cukur und Lorant – aus den einstigen Kumpels werden nun Gegner vor Gericht. „Ich weiß noch nichts von diesem Termin“, sagte Lorant, „wenn was im Briefkasten ist, übergebe ich das meinem Anwalt.“ Er selbst werde den Termin nicht wahrnehmen. „Ich bin beim Bruno-Pezzey-Turnier in Österreich – da habe ich fest zugesagt.“ Oliver Griss

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