Arreola: Albtraum als Scherzkeks

Klitschko-Gegner Chris Arreola kam zum Wiegen mit einer Bleiweste. "Ich wollte ein wenig Spaß haben."
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Trat zum offiziellen Wiegen mit einer Bleiweste an: Klitschko-Gegner Chris Arreola.
AP Trat zum offiziellen Wiegen mit einer Bleiweste an: Klitschko-Gegner Chris Arreola.

LOS ANGELES - Klitschko-Gegner Chris Arreola kam zum Wiegen mit einer Bleiweste. "Ich wollte ein wenig Spaß haben."

Der „Albtraum“ sorgte für Heiterkeit: Bevor es im Boxring in der Nacht zum Sonntag (4.30 Uhr MESZ/live bei RTL) in Los Angeles ernst wird, hatte Chris „The Nightmare“ Arreola die Lacher auf seiner Seite. Beim offiziellen Wiegen vor dem WM-Kampf um den Gürtel der WBC gegen Titelverteidiger Witali Klitschko brachte der Amerikaner 123,4 Kilo auf die Waage. Er sorgte für ungläubiges Staunen und Raunen im Publikum, bevor er sein letztes Hemd auszog und darunter eine Bleiweste präsentierte. „Ich wollte ein wenig Spaß haben“, sagte Arreola.

Diese letzte Runde vor dem Fight ging also an den 28 Jahre alten Herausforderer, der tatsächlich 113,8 Kilo wog und damit nur geringfügig leichter als Klitschko (114,3 kg) ist. Im Ring aber, da ist sich der 38 Jahre alte Weltmeister aus der Ukraine ganz sicher, wird dem in 27 Kämpfen ungeschlagenen Herausforderer das Lachen bald vergehen. „Ich glaube nicht, dass der Kampf über 12 Runden gehen wird“, sagte „Dr. Faust“, „wenn ich die Fehler von Arreola sehe werde ich sie sofort nutzen und ihn zu Boden schicken.“

Dass er gegen die überwältigende Mehrheit der erwarteten 13. 000 Zuschauer in LA boxen muss, die den Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln unterstützen werden, schreckt Klitschko keinesfalls: „Auch bei meinem Kampf in LA gegen Lennox Lewis waren erst alle gegen mich, hinterher haben sie mich gefeiert.“ Seit der blutigen Schlacht im Juni 2003 hat es keinen spannenderen Schwergewichtskampf mehr gegeben. Klitschko führte damals nach sechs Runden nach Punkten, bevor er wegen einer schweren Cutverletzung vom Ringrichter aus dem Kampf genommen wurde.

"Wir werden eine großartige Show präsentieren"

Im April 2004 bezwang er an gleicher Stelle Corrie Sanders und holte sich den WM-Gürtel zurück. Jetzt boxt er zum dritten Mal im Staples Center in seiner Wahlheimat Los Angeles, wo seine drei Kinder geboren wurden und er neben Hamburg und Kiew einen weiteren Wohnsitz hat. Es ist erneut nicht nur ein Kampf um den Titel, sondern auch um die Herzen der Amerikaner, die die Klitschko-Brüder zwar respektieren, aber nicht annähernd so verehren wie die Deutschen es tun.

Statt in LA wollte Klitschko deshalb eigentlich am 12. September vor 50.000 in Frankfurt/Main gegen David Haye antreten. Doch der Brite kniff kurzfristig wie bereits im Sommer vor dem Kampf gegen Bruder Wladimir und zog die sportlich einfachere Aufgabe um den WBA-Titel von Nikolaj Walujew (Russland) am 7. November in Nürnberg vor.

So konnte sich Klitschko immerhin im warmen Kalifornien vorbereiten, fünf Wochen wohnte Trainer Fritz Sdunek mit dem Champion in dessen Apartment und brachte ihn in Form. „Witali ist wesentlich stärker als bei den letzten Kämpfen“, sagte der Coach, „ich denke, wir werden den besten Witali der letzten Zeit sehen.“

Aber auch der Herausforderer ist vor seinem ersten WM-Kampf offenbar gut vorbereitet. Keine Speckröllchen zierten seine Hüften, der schlagkräftige Amerikaner, der 24 Kämpfe vorzeitig gewann, präsentierte sich so leicht wie seit über einem Jahr nicht mehr und voller Selbstvertrauen. „Wir werden eine großartige Show präsentieren“, sagte Arreola, „ihr werdet danach wieder stolz auf das Schwergewicht sein.“

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