Apres-Sparen im Skiurlaub: Der ADAC-Preisvergleich

Hier eine Cola, da ein Glühwein: Die kleinen Extras werden schnell zur Kostenfalle. Der ADAC hat 24 Skiorte getestet. Sieger ist Osteuropa, richtig teuer ist es in der Schweiz.
von  Annette Zoch
Urlaubsnebenkosten 2012: So groß sind die Unterschiede in den Wintersportorten
Urlaubsnebenkosten 2012: So groß sind die Unterschiede in den Wintersportorten © 12/2012 ADAC e.V.

MÜNCHEN - Skifahren macht hungrig. Ein zünftiges Essen auf der Hütte gehört genauso dazu wie ein wärmendes Getränk. Und was, wenn Sie die Sonnencreme vergessen haben? Aber all diese Extras läppern sich – und so wird der Skiurlaub schnell teurer als gedacht. Der ADAC hat jetzt die 24 beliebtesten Skigebiete in sieben europäischen Ländern auf diese Extrakosten abgeklopft. Der Vergleich zeigt: Die Preisunterschiede sind enorm.

Für den Test hat der ADAC einen Warenkorb von 31 Produkten und Dienstleistungen zusammengestellt. Es gab fünf Kategorien: Gastronomie, Tagesbedarf, Verleih, Aktivitäten und Zubehör. Alle Preise wurden zwischen Januar und Februar 2012 in Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz, Frankreich, Polen und Tschechien erhoben, und zwar sowohl im Ortszentrum sowie in der Nähe der Liftstationen.

Unangefochtener Testsieger ist der Wintersportort Spindlermühle im tschechischen Riesengebirge. Der Warenkorb kostete dort rund 225 Euro. Für die gleichen Produkte mussten Urlauber im Schweizerischen Zermatt gut 570 Euro hinlegen. Ein Teller Spaghetti kostet in Zermatt zum Beispiel unglaubliche 18,19 Euro. Im polnischen Zakopane gerade mal 3,56 Euro. Auch bei den Ski-Leihgebühren hat Zermatt Luxuspreise: 34,46 Euro muss der Erwachsene pro Tag hinlegen. In Zakopane nur knapp 6 Euro.


Auch die anderen getesteten Schweizer Wintersportorte wie Grindelwald und Samnaun sind laut ADAC „sehr teuer“. Genauso wie Ischgl und Lech in Österreich und das Val d’Isère in Frankreich. Die Bewertung „teuer“ erhielt das französische Chamonix.

Wer also eine kleine Reisekasse hat, der sollte sich nach Osteuropa wenden – zum Beispiel nach Polen oder Tschechien. Preislicher Durchschnitt waren die österreichischen Orte Saalbach, Obertauern, Schladming und Kitzbühel.

Aber auch bei uns daheim muss man nicht so tief in die Tasche greifen: Von den deutschen Skiorten bekommen Oberwiesenthal, Bayrischzell und Oberstdorf das Prädikat „sehr günstig“. Immerhin noch „günstig“ sind die Wintersportzentren Oberstaufen und Garmisch-Partenkirchen.

In Oberstdorf zum Beispiel kosteten Leihski pro Tag 17 Euro, und einen Teller Spaghetti bekommt man in Garmisch für sieben Euro. Sehr günstig beziehungsweise günstig sind Ellmau und Mayrhofen in Österreich und Livigno und Bruneck in Italien.

Darüber hinaus kann man aber auch selbst etwas dafür tun, dass die Reisekosten nicht explodieren: zum Beispiel Dinge des Tagesbedarfs, wie zum Beispiel Sonnencreme, einfach zuhause kaufen und mitnehmen. In Ferienorten sind diese Produkte immer teurer als daheim im Supermarkt.

Vor Ihrer Abreise sollten Sie außerdem Ihre Ausrüstung gut überprüfen, rät der ADAC. Denn wer vor Ort eine Skibrille, die Handschuhe oder die Socken nachkaufen muss, zahlt ebenso den Touristenort-Zuschlag mit. Sparen können Urlauber, die im Ort übernachten, dagegen oft mit Gästekarten. Viele Wintersportorte bieten damit zahlreiche Vergünstigungen zum Beispiel beim Skipass.

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