Anpacken! Showdown der Bayern-Basketballer

Der FC Bayern patzt in Ludwigsburg – und verlieren mit Djedovic ihren Topspieler. „Das ist ein echter Tiefschlag“, sagt Manager Pesic. Hier erklärt er, wie die Basketballer trotzdem weiterkommen.  
von  Matthias Eicher

Der FC Bayern patzt in Ludwigsburg – und verlieren mit Djedovic ihren Topspieler. „Das ist ein echter Tiefschlag“, sagt Manager Pesic. Hier erklärt er, wie die Basketballer trotzdem weiterkommen.

München  Es war ein bitterer Abend für Bayerns Basketballer in Ludwigsburg. Sie verloren das zweite Playoff-Viertelfinale in letzter Sekunde (83:85), damit steht es nach Bayerns souveränem Heimsieg im ersten Duell jetzt 1:1 in der Best-of-Five-Serie. Und dann auch noch das: Nihad Djedovic, mit 23 Punkten immerhin noch Bayern-Topscorer, und Nachwuchs-Hoffnung Paul Zipser mussten verletzt vom Parkett.

Die Horror-Diagnose folgte einen Tag später: Beide Spieler fallen für die restlichen Playoffs aus! Djedovic erlitt einen Mittelhandbruch in seiner rechten Wurfhand, Zipsers hatte sich das Knie verdreht und wurde noch gestern operiert. „Das ist ein echter Tiefschlag“, sagt Bayerns Sportdirektor Marko Pesic, „und für die Spieler selbst tragisch. Aber wir müssen und werden Lösungen finden.“

Die AZ zeigt, wie es die Bayern heute im dritten Spiel gegen Außenseiter MHP Riesen Ludwigsburg (20 Uhr) und auf dem Weg zu ihrem großen Ziel Meisterschaft anpacken wollen.

Teamgeist leben: Der Ausfall des bosnischen Nationalspielers Djedovic, einem absoluten Leistungsträger der Bayern, kann nur im Kollektiv abgefangen werden: „Nihad ist unersetzlich. Jeder Spieler muss versuchen, jetzt noch mehr zu geben. Die Mannschaft muss noch näher zusammenstehen“, fordert Pesic, „wir müssen alle gemeinsam alles geben.“

Stärker fokussiert sein: Die Bayern haben vor der Saison ihre Ziele klar formuliert: Die Meisterschaft soll her. Jetzt ist Pesic weit davon entfernt, dieses Wort in den Mund zu nehmen: „Man hat gesehen, was in Ludwigsburg passiert ist. Wir dürfen nur von Spiel zu Spiel denken, weiter blicke ich nicht voraus. Wir denken nur ans Viertelfinale.“

Heimvorteil nutzen: Dank der starken Hauptrunde haben die Bayern durch Platz eins den wichtigen Heimvorteil für die Playoffs erkämpft. Der wird laut Pesic noch wichtiger: „Gerade unsere Heimspiele müssen wir gewinnen, wie jetzt gegen Ludwigsburg.“

Fans begeistern: Der mit 6700 Zuschauern voll besetzte Audi Dome wurde in dieser Saison schon des Öfteren zum Tollhaus, die Fans haben die Bayern-Basketballer in so manchen Spielen zusätzlich motiviert. Pesic sagt dazu: „Jetzt spielen auch die Fans eine noch größere Rolle, wir haben ihre Unterstützung noch mehr nötig. Die Spieler, die Fans, der Verein, wir müssen alle zusammenstehen.“

Pesic-Faktor nutzen: Einer in den Reihen der Bayern weiß besonders gut, worauf es in den Playoffs ankommt: Trainer Svetislav Pesic. Der Vater von Sportdirektor Marko Pesic ist schon Welt- und Europameister geworden, hat mit Alba Berlin viermal die Deutsche Meisterschaft geholt. Er hatte auch vor dem Ludwigsburg-Spiel gemahnt und zu seinem Unmut Recht bekommen. „Der Trainer ist immer die wichtigste Person. Svetislav verfügt über einen ungeheuren Erfahrungsschatz. Er wird sich Gedanken machen und die richtigen Entscheidungen treffen.“

Vorausgesetzt, Pesic kann sich am Ende überhaupt noch entscheiden. Auch Bayerns in der Tiefe und Breite hochgelobter Kader kann keine weiteren Ausfälle verkraften.
 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.