Anni Friesinger verschiebt Babypläne

Der Eisschnelllauf-Star will bald heiraten, aber ihre Karriere bis zur WM 2011 in Inzell fortsetzen.
von  Abendzeitung
Ihren Freund Ids Postma hat sie 2009 geheiratet: Anni Friesinger.
Ihren Freund Ids Postma hat sie 2009 geheiratet: Anni Friesinger. © Rauchensteiner/Augenklick

Der Eisschnelllauf-Star will bald heiraten, aber ihre Karriere bis zur WM 2011 in Inzell fortsetzen.

INZELL Vom Starten hat Anni Friesinger oft gesprochen in den letzten Wochen. Denn das, sagte die Eisschnellläuferin dann immer, sei noch immer ihre große Schwachstelle. Die Folgen ihres Radlunfalls im vergangenen Juni und der anschließenden schweren Knie-Operation. Doch nun geht es bei der Olympiasiegerin auch ums Ende. Ums Karriereende. Denn da will Friesinger noch ein Jahr dranhängen. Das mit den Kindern muss da noch warten.

32 ist Friesinger inzwischen, und eigentlich wollte sie die Laufbahn nach den Olympischen Spielen in einem Jahr in Vancouver beenden. Wo sie einen triumphalen Abschluss hinlegen wollte, nachdem ihre bisherigen Olympischen Spiele enttäuschend verlaufen waren. Als sie immer als Mehrfach-Favoritin angereist war und dann doch enttäuscht war, weil sie jeweils nur einen Titel geholt hatte. 2002 über 1500 Meter, 2006 mit dem Team.

Doch jetzt soll nicht im fernen Westen Kanadas Schluss sein, sondern in der Heimat. Bei der Heim-WM 2011.

Just in jener Woche Ende Juni, als sich Friesinger beim Radfahren im Trainingslager in Kühtai das Knie verdreht hatte, hatte der Weltverband die Einzelstrecken in zwei Jahren nämlich nach Inzell vergeben. Allerdings unter der Voraussetzung, dass über der Freilufteisbahn dann eine Halle errichtet würde. Die Finanzierung des rund 30 Millionen Euro teuren Baus scheint dank Zusagen von Bund und Land nun gesichert und damit auch die WM. „Es würde den Kreis schließen, dort, wo ich auch sportlich begonnen habe, auch sportlich aufzuhören“, sagte Friesinger nun in der „Wams“. „Das wäre ein Grund, noch ein Jahr dranzuhängen.“ Auch wenn das die Familienplanung durcheinander wirbeln würde.

„Meine Uhr tickt zwar“, sagte Friesinger, „mit Anfang 30 ist aber noch genug Zeit für Kinder.“ Richtig. Bei der WM Anfang 2011 wäre Friesinger gerade 34 geworden.

Unabhängig von der Karriereplanung stehen die Chancen weiter gut, dass Friesinger bei Olympia dann nicht mehr unter ihrem Mädchennamen Friesinger antritt. Sondern als Frau Postma. Unter dem Namen ihres Lebensgefährten Ids Postma, den sie noch in diesem Jahr heiraten will, wie sie kürzlich erklärt hatte, zumindest auf dem Standesamt.

„Kirchlich wird es sicher erst nach den Spielen“, sagte sie. „Da bedarf es Vorbereitung, allein schon um meine auf Europa verteilte Familie zu koordinieren.“ Denn die Geschwister hat es nach Skandinavien verschlagen, Bruder Jan nach Norwegen, Schwester Agnes nach Finnland, Anni Friesinger selbst pendelt zwischen ihrer Wahlheimat Salzburg und dem Bauernhof ihres Freundes in Holland.

Ein Grund mehr, bald wieder nach Inzell zu kommen. Spätestens 2011.

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