Andre Agassi: Drogen-Geständnis und Lügenbeichte
LAS VEGAS - Der frühere US-Tennisprofi Andre Agassi (39) hat Drogenmissbrauch in den 90er Jahren zugegeben. Er habe damals regelmäßig Crystal Meth (Methamphetamin) zu sich genommen, offenbart der Ex-Tennisstar und Ehemann von Steffi Graf in seinem Buch "Open".
Agassi lässt sich auch über seine kurze, turbulente Ehe mit der Schauspielerin Brooke Shields aus und erzählt von seiner Beziehung mit Steffi Graf (40), in die er sich während der French Open 1998 verliebt hatte. Die beiden sind seit 2001 verheiratet. Sie haben inzwischen zwei Kinder, Sohn Jaden Gil (7) und Tochter Jaz Elle (6). Die Familie lebt in Agassis Heimatstadt Las Vegas.
n der «New York Times» wird Agassi mit den Worten zitiert: «Von Sucht kann ich nicht reden, aber viele Menschen würden sagen, wenn man etwas als Flucht benutzt, hat man ein Problem.» Agassi hat in seiner Karriere acht Grand Slam-Titel gewonnen und beendete 2006 seine Laufbahn. Seine Autobiografie erscheint am 9. November in den USA.
Als er von einem positiven Dopingtest erfahren habe, habe er sich zunächst gedacht, «mein Name, meine ganze Karriere, alles steht auf dem Spiel». Ein paar Tage später habe er in einem Brief an die Verantwortlichen der Profitour ATP den Vorfall erklärt und dabei gelogen. «Ich habe gesagt, ich habe vor kurzem aus Versehen einen Drink mit Schuss meines Freundes Slim getrunken und dabei unabsichtlich seine Drogen zu mir genommen», soll Agassi laut «New York Times» geschrieben haben. Er bat um Verständnis und um Gnade. Die ATP untersuchte damals den Fall und entschied sich gegen eine Sperre.
Für eine Stellungnahme waren ATP-Funktionäre zunächst nicht zu erreichen. Agassi war Ende 1997 in der Weltrangliste auf Position 141 abgestürzt und hatte zweitklassige Challenger-Turniere spielen müssen. 1998 kämpfte er sich unter die ersten Zehn der Weltrangliste zurück, ehe er 1999 die French Open und US Open gewann und die Saison als Nummer eins abschloss.
Vor Agassi war bereits der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Martina Hingis 2007 nach einer Drittrunden-Niederlage in Wimbledon Kokain-Konsum nachgewiesen worden. Die Schweizerin bestritt die Drogeneinnahme, wurde aber trotzdem für zwei Jahre gesperrt. (dpa)
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