Ammergauer Alpen: Wo der „Kini“ ins Schwärmen kam

Mit etwas Glück glänzen noch einige Oktobertage als goldener Herbst. Dann ist die letzte Gelegenheit im Jahr zu einer eindrucksvollen Kesselwanderung im Kenzengebiet der Ammergauer.
Michael Preil |
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Imposante Wegmarkierung: Auf der Fahrt zur Kenzenhütte grüßt der markante Geiselstein (1.882 m).
Pixabay Imposante Wegmarkierung: Auf der Fahrt zur Kenzenhütte grüßt der markante Geiselstein (1.882 m).

Mit etwas Glück glänzen noch einige Oktobertage als goldener Herbst. Dann ist die letzte Gelegenheit im Jahr, zu einer eindrucksvollen Kesselwanderung ins Kenzengebiet der Ammergauer Alpen aufzubrechen.

Bergwanderer schwören auf das unvergessliche Lichtspiel zu dieser Jahreszeit. Und mit noch ein bisschen mehr Glück kann man dabei sogar einen Steinadler erspähen.

Deutschlands größtes Naturschutzgebiet

Die Ammergauer Alpen waren einst das private Jagdrevier der bayerischen Könige. Vielleicht kommt es daher, dass diese sorgsam behütete, sehr waldreiche Bergregion sich auch heute viel von ihrer Ursprünglichkeit bewahrt hat und vielerorts ihren Reiz als abgelegenes Idyll entfaltet. Ludwig II., der hier am Tegelberg sein Märchenschloss erbaute, war jedenfalls verzückt von seinen Bergen und kam nicht nur beim Anblick des Wasserfalls in der Nähe der heutigen Kenzenhütte ins Schwärmen. Diese im Innern nicht besonders überlaufene Bergwelt ist seit 1973 Naturschutzgebiet – und mit knapp 28 Quadratkilometern das größte in Deutschland.

Eldorado für Naturfreunde

Wer seine Liebe zu den Bergen pflegt, ist hier genauso richtig wie Tier- und Pflanzenfreunde. In den waldreichen Bergen gedeihen neben Enzianarten auch seltene Türkenbund- und Feuerlilien, Soldanellen oder der Alpenmilchlattich. Man sieht sich zuweilen unvermittelt einer Gämse gegenüber, kann den Ruf des Kolkraben hören oder das Kollern des Auerhahns. Sieben oder acht Steinadlerpaare brüten hier und verleiten Wanderer dazu, den Blick immer wieder suchend zum Himmel zu heben. Zur Schönheit dieses Gebirges kommt die Gelegenheit, einen traumhaften Panoramablick auf die anmutigen Hügel und Seen des Ostallgäus werfen zu können. Wer Lust auf dieses auch für Familien taugliche Erlebnis hat: Von Halblech (Kenzenparkplatz) nördlich von Füssen kann man mit dem Bus bis 25. Oktober mehrmals täglich zur Kenzenhütte und wieder zurück fahren. Dort beginnt die eigentliche Wanderung auf dem gut markierten Rundweg im Kessel.

Auf dem Alpenrosenweg

Von der Kenzenhütte geht es rund 3,5 Stunden für straffe Wanderer oder bis zu 5 Stunden für Genießer durch diesen an einen Vulkankrater außer Dienst erinnernden Bergkessel. Teilweise verläuft die Route auf seinem Rand und bietet regelmäßig schöne Aussichten. Höchster Punkt ist das Scheinbergjöchl (1.745 m), wo es sich wunderbar rasten und ergiebig Umschau halten lässt. Auf der Rundwanderung sind etwas über 500 Höhenmeter zu überwinden, was auch Ungeübte nicht vor Probleme stellen dürfte. Sollte uns der Oktober im Stich lassen, lockt der nächste Frühsommer: Dann blühen hier so viele Alpenrosen, dass der Weg in manchen Wanderführern den Namen dieser Blume trägt.

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