Amerikanisch Atemberaubend
Die AZ-Serie zu den X Games geht heute zur Disziplin "BMX-Park". Der riesige Spielplatz der BMX-Profis befindet sich im Olympia-Eisstadion.
München - Im ersten Moment könnte man meinen, dass man sich vielleicht verlaufen hat und in der Olympiaschwimmhalle gelandet ist. Denn vor einem erstreckt sich ein riesiges, leer gepumptes Schwimmbecken. Es sieht zumindest so aus. Nur die wellenartigen Hindernisse, Rampen und Treppengeländer passen nicht ganz zum Schwimmen. Aber in diesem Pool hier wird auch nicht geschwommen – er ist der Spielplatz der BMX-Profis bei den X Games. Und der befindet sich im Olympia-Eisstadion.
Da wo sonst die Eishockey-Cracks des EHC Red Bull München über das blanke Eis kratzen und auf Torejagd gehen, rasen und fliegen die BMX-Stars bei den X Games in der Disziplin „Park“ (Samstag, 29. Juni ab 13 Uhr) durch den Pool. Vom Rande des Beckens tauchen die Fahrer in die Bowl ein und wirbeln über Banks, Boxen und Spines. Sie rollen los, heben ab und legen Flips, verrückte Drehungen und atemberaubende Tricks hin.
„Das wird auf jeden Fall eine super Schau, bei der nicht nur BMXer staunen werden“, meint Simon Stevens, „allerdings haben in dieser Disziplin die Amerikaner ganz klar die Nase vorne.“ Wie Gary Young, Ryan Nyquist oder Scott David Cramner - die drei US-Boys standen zuletzt im Mai bei den X Games in Barcelona auf dem Podest.
Stevens ist Münchner, bereiste selbst mit BMX viele Jahre lang die Welt und zählte zu den besten Freestylern in Europa. Heute betreibt er zusammen mit Torsten Pullich (Münchner BMX-Legende) den Shop „countrybikes“ (www.countrybikes.de), in München der Anlaufpunkt der BMX-Szene – „und für Kinder, die mit dem Sport auf zwei Rädern anfangen wollen“, sagt Pullich.
Und das kann man bestens im Hirschgarten, Massmannpark oder Olympiapark (gleich bei der U-Bahn Olympiazentrum) – gute, kleine Parks für Anfänger und Fortgeschrittene. In Lohhof und Geltendorf sind die Anlagen größer, vielseitiger und anspruchsvoller. „Aber auch da kann man seine ersten Sprünge probieren“, sagt Pullich. Allerdings in keinem leer gepumpten Schwimmbecken – eine eigene Bowl für BMXer gibt es in München leider noch nicht.