„Alles tiptop“

München - Eines musste Uli Hoeneß noch loswerden. „Robin, bravo!", rief der Präsident des FC Bayern von seinem Tribünenplatz Robin Benzing zu, der sich mit seinen Basketball-Kollegen auf der Ehrenrunde durch den Audi Dome befand. Der 2,08 Meter große Flügelspieler hatte zuvor beim 84:72 (49:39) gegen den BBC Bayreuth mit 16 Punkten herausgeragt. „Robin war lange unser Sorgenkind“, erklärte Hoeneß später, „seit Pesic da ist, ist er der Shooting Star. Ich bin total begeistert von seinem Engagement und seinem Selbstvertrauen.“
Doch nicht nur für Benzing konnte der Bayern-Boss am nach dem siebten Bundesliga-Sieg in Serie Begeisterung aufbringen. „Wir können mit der Entwicklung sehr zufrieden sein, gerade läuft hier alles tiptop", sagte Hoeneß. „Dieser Umschwung ist durch den Trainer gekommen. Ich bin sehr glücklich, dass wir Svestislav Pesic haben. Er arbeitet hart mit der Mannschaft an Physis und Disziplin. Die Spieler haben großen Respekt vor ihm. So aggressiv, wie wir jetzt verteidigen, habe ich das vorher noch nie bei uns gesehen. Und bei Ballgewinn geht nach vorne die Post ab. Deswegen ist unsere Halle jetzt auch so voll, die Leute fühlen sich hier super unterhalten.“
Zum dritten Mal in Serie meldete der FC Bayern einen mit 6700 Zuschauern restlos ausverkauften Audi Dome. „Wir hätten sogar noch mehr Karten verkaufen können – das ist gegen eine Mannschaft wie Bayreuth nicht selbstverständlich“, sagte Hoeneß.
Unter Coach Pesic stürmen die Bayern die Bundesliga-Tabelle, in München breitet sich das Basketball-Fieber aus. „So ist das eben in dieser Stadt. In München will man eben nicht Fünfter, Sechster oder Siebter sein, sondern Erster, Zweiter, Dritter – dann geht hier einiges“, sagte Hoeneß.
Nur noch Bamberg und ALBA Berlin haben weniger Niederlagen auf dem Konto, Ulm und Oldenburg liegen in der Tabelle gleichauf. Die Lobeshymnen der Konkurrenz (AZ berichtete) lehnt der 61-Jährige zwar ab („Das ist ja schon wie beim Fußball, dass man einfach dem FC Bayern die Favoritenrolle zuschiebt"), doch angesichts der Siegesserie ließ sich Hoeneß dann doch zu einer Kampfansage an den Abo-Meister aus Oberfranken hinreißen: „Bamberg ist uns schon noch ein wenig voraus. Aber an einem guten Tag ist es vielleicht auch möglich, sie zu schlagen. Unser Ziel ist ein Tabellenplatz unter den ersten Vier. Und wenn wir das schaffen, dann ist alles möglich. Die Mannschaft kann sicherlich noch besser spielen, als sie es heute gezeigt hat, aber das Projekt Basketball beim FC Bayern ist voll im Soll.“ Endlich wieder.