Alles – bloß nicht blau

Die Bayern präsentieren am Dienstag erstmals ihr neues Auswärtstrikot. Die seltsame Farbe nennen sie „Dark navy“ - man könnte auch dunkelblau dazu sagen. Doch das Wort blau vermeidet man bei den Roten.
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Lukas Podolski präsentiert das weiße Champions-League-Trikot der Bayern, Bastian Schweisnteiger kommt im dunkelblauen Auswärts-Jersey daher.
firo/Augenklick Lukas Podolski präsentiert das weiße Champions-League-Trikot der Bayern, Bastian Schweisnteiger kommt im dunkelblauen Auswärts-Jersey daher.

Die Bayern präsentieren am Dienstag erstmals ihr neues Auswärtstrikot. Die seltsame Farbe nennen sie „Dark navy“ - man könnte auch dunkelblau dazu sagen. Doch das Wort blau vermeidet man bei den Roten.

MÜNCHEN Neuigkeiten hat es seit Trainingsbeginn ja schon viele gegeben beim FC Bayern Klinsmann: Leistungszentrum, Auditorium, Teammanager. Viel konnte da nicht mehr kommen. Von wegen!

Gestern also liefen die Bayern erstmals – bei freiem Eintritt – zum öffentlichen Training in der Allianz Arena auf. Und die Hälfte der Mannschaft in einer Farbe, die mit dem FC Bayern so gar nichts zu tun hat: „Dark navy! Das finden wir fantastisch“, sagte Manager Uli Hoeneß und vermied es zunächst, das Wort des Grauens auszusprechen: Blau! Die Löwenfarbe. „Es ist ja ein ganz dunkles Blau“, erklärte der Manager beinahe entschuldigend, „wir haben die Farbe bei Manchester United gesehen, waren begeistert – und die haben mit Manchester City auch einen Lokalrivalen, der in hellblau spielt.“

Hoeneß blieb der einzige, der das neue Trikot als blau bezeichnete. Denn Bayern ist alles, bloß nicht blau. Als Stadionsprecher Stephan Lehmann in der Arena den knapp 10000 Fans das Team vorstellte, da trugen jene, die blau anhatten, wieder „Dark navy“, auch Superstar Franck Ribéry, der als Gast auf Krücken zuschaute. „Da kommt er in Dark navy – Franck Ribéry“, rief Lehmann und befragte den verletzten Superstar – auf deutsch: „Wie geht’s?“ Etwas verlegen meinte der Franzose: „Gut! Super! Ich freue mich, da zu sein. Et voila!“ Danach ging’s französisch weiter. Zum Arzt werde am Mittwoch gehen. Er hoffe, bis September „Fuß zu fassen“. Damit dann Weltklasse in blau, sorry: Dark navy, auflaufen kann.

Trainer Klinsmann übrigens fand die Farbe „recht lustig“. Er erzählte, es habe in der Kabine Frotzeleien gegeben, wer „beim Training nachher das eine Trikot“, gemeint war das blaue, anziehen müsse. Der Coach: „Natürlich werden die Diskussionen über die Farbe kommen.“ Aber dies sei nicht sein Problem.

So ließ der neue Cheftrainer kurz nach der Trikotpräsentation vor Publikum in der Arena üben. Stadionsprecher Lehmann rief den eher ruhigen Zuschauern zu: „Das erste Training hier in der Allianz Arena. Das verdankt ihr nur Jürgen Klinsmann. Wie gefällt es euch, liebe Bayern?“ Kurz brandete Applaus auf.

Größer jedoch wäre die Freude, wenn wahr würde, was Klinsmann gestern Nachmittag ankündigte: „Wir werden alles dafür tun, das wir dann da sind.“ Am 27. Mai 2009 im Olympiastadion von Rom. Im Champions-League-Finale. „Das ist unser Ziel“, sagte der Coach. Und dann sicher nicht in Dark navy. Das neue Trikot für die Königsklasse ist ja glücklicherweise weiß. Jochen Schlosser

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