Aksel Lund Svindal gewinnt kuriosen Super-G von Kitzbühel

Kitzbühel - Skirennfahrer Aksel Lund Svindal hat einen kuriosen Super-G von Kitzbühel mit ungewohnter Streckenführung gewonnen und seine Speed-Extraklasse einmal mehr unter Beweis gestellt. Der Norweger war am Freitag auf dem von viel Neuschnee beeinträchtigten Kurs eine halbe Sekunde schneller als Landsmann Kjetil Jansrud und der Österreicher Matthias Mayer. Svindal feierte seinen 35. Sieg im Weltcup und den 30. in einem Speed-Event. In der Statistik liegt nur Hermann Maier (39) vor dem Ausnahmesportler aus Skandinavien, den eigentlich die ganze Saison über schon Knieprobleme plagen. Gut drei Wochen vor dem ersten Olympia-Rennen überragte er dennoch.
Aus dem deutschen Team landete Andreas Sander als Achter am weitesten vorn. Besser war er auf der Streif noch nie. Mit seinem dritten Top-Ten-Rang der Saison war er zufrieden, meinte aber auch: "Zu einer sehr guten Leistung hat leider wieder was gefehlt. Es wäre ein bisschen mehr möglich gewesen." Thomas Dreßen wurde 15. und haderte mit dem Steilhang, wo er Geschwindigkeit liegen ließ. "Wenn einem Speed abgeht, kann man nichts machen", sagte er.
Neuschnee benachteiligt die frühen Starter
Josef Ferstl, der den vorigen Super-G in Gröden gewonnen hatte, kam auf Platz 18. Er hatte Pech mit Startnummer eins, die auf dem Kurs ein großer Nachteil war. Wegen des vielen Neuschnees in dieser Woche und den warmen Temperaturen hatten die Organisatoren Start und Ziellinie nach oben verlegt - der Lauf endete nicht im Stadion, sondern oberhalb der Hausbergkante. Bei Ferstl war noch viel bremsender Neuschnee auf dem Kurs. "Beim Ziehweg war so ein Pappschnee drin, Pech gehabt", berichtete er. In der Abfahrt am Samstag (11.30 Uhr) soll es über die Originalstrecke gehen.
Nicht aus dem Konzept bringen ließ sich indes Svindal, der bei der ersten Rückkehr auf den Hahnenkamm nach seinem Sturz im Januar 2016 samt Kreuzbandriss gleich wieder jubeln konnte. "Der Sieg ist schon speziell", sagte der Norweger im ORF und meinte, das Rennen mit einer Zieldurchfahrt ohne Fans habe sich angefühlt wie zu Jugendzeiten.