Air & Style: Das Olympiastadion bebt wieder
Spektakuläre Tricks vor spektakulärer Kulisse: Nach drei Jahren Pause wird das „Air & Style“, eines der größten Snowboard-Festivals Europas, am 12. Februar in München neu belebt
MÜNCHEN Elias Elhardt, bester Deutscher im Snowboard-Zirkus, kommt auch nach drei Jahren noch ins Schwärmen: „Das besonderste Event überhaupt. Ich war Siebter der Rookie-Wertung, Teilnehmer und Zuschauer zugleich. Eine Stimmung wie im Fußballstadion, nur halt in unserem Sport. Ich konnte gar nicht glauben, dass das nicht weiter geht.“
War aber so. Air & Style, eins der größten Snowboard-Festivals Europas, war in München nach dem 1. Dezember 2007 tot. Sponsor weg, Finanzkrise, nix zu machen. Jetzt die gute Nachricht: Finanzkrise vorbei, neuer Sponsor da - und damit auch wieder Air & Style. Am 12. Februar gehen beim „Nike 6.0 Air & Style“ 16 der weltbesten Boarder über eine 40-Meter-Rampe mitten im Olympiastadion. Die Karten kosten 25 (Haupttribüne) und 38 Euro (Innenraum), Vorverkauf ab Anfang Dezember.
Andrew Hourmont, der den Event 1994 erfand, strahlt bei der Verkündung der frohen Botschaft im Rathaus: „Ich habe immer daran geglaubt.“ Neben ihm sitzt Sportstadträtin Verena Dietl, die aus dem Veranstaltungstopf der Stadt 50000 Euro zu der „mehr als eine Million Euro“ (Hourmont) teuren Veranstaltung zuschießt. Für Ralph Huber, Geschäftsführer der Olympiapark GmbH, passt der Event nach dem Parallel-Slalom und der Red-Bull-Crashed-Ice-Sause im Januar „gut ins Konzept. Wir können zeigen, dass wir die Kompetenz haben, solche Großveranstaltungen durchzuführen“. Auch den Olympia-Bewerbern dürften die Bilder von womöglich 30.000 begeisterten Wintersportfans ganz gut gefallen. Im März inspiziert eine IOC-Delegation die möglichen Olympia-Sportstätten.
An seinem Konzept hat Hourmont nie gezweifelt. Schließlich funktioniert es auch in anderen Städten: Am 4. Dezember in einem Fußballstadion in Peking, am 5. Februar an der Innsbrucker Skisprungschanze, und der Event in Moskau mit einer weltrekordverdächtigen 60-Meter-Schanze gilt als aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Der Deal für München gilt nun für die nächsten drei Jahre, was allen Beteiligten Planungssicherheit gibt und auch den Vermarkter freut: „Air & Style ist eine der wenigen Veranstaltungen, die das Olympiastadion zum Beben bringt“, meint S&K-Geschäftsführer Klaus Cyron, „und die nicht nur Hardcore-Fans, sondern auch Familien anlockt.“
Auch Peetu Piiroinen ist schon ganz heiß auf München. Der junge Finne holte bei den Olympischen Spielen in Vancouver in der Halfpipe Silber hinter Überflieger Shaun White und gewann in den vergangenen beiden Jahren die Gesamtwertung der TTR-Tour, der Weltcup-Serie der Snowboarder. Er kennt die Atmosphäre der als wegweisend geltenden Events 2006 und 2007 nur aus den Erzählungen seiner Kollegen kennt. „2008 war ich zum ersten Mal eingeladen - und da wurde der Event abgesagt“, so Piiroinen, „aber wenn die Rampe groß genug ist, werden wir ein paar neue Tricks sehen.“ Dafür waren die Münchner Events bekannt in der Szene: spektakuläre Tricks vor spektakulärer Kulisse. Viele Top-Fahrer haben sich angekündigt, schließlich locken 75.000 Euro Preisgeld und 1000 Punkte für die Rangliste.
Hüseyin Ince, Thomas Becker
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