Adler Schmitt: Pause nach dem Absturz

Skispringer Martin Schmitt nimmt sich vor der WM eine Auszeit: "Ist nicht gut, wenn ich jeden Tag springe", sagt er. Wie Trainer Schuster die deutschen Adler wieder auf Medaillenkurs bringen will.
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Nachdenklich nach seinem Absturz in Oberstdorf: Martin Schmitt.
dpa Nachdenklich nach seinem Absturz in Oberstdorf: Martin Schmitt.

Skispringer Martin Schmitt nimmt sich vor der WM eine Auszeit: "Ist nicht gut, wenn ich jeden Tag springe", sagt er. Wie Trainer Schuster die deutschen Adler wieder auf Medaillenkurs bringen will.

Schöpferische Pause für Martin Schmitt, Sondertraining für die anderen deutschen Skispringer: Mit höchst unterschiedlichen Methoden will Werner Schuster die deutsche Mannschaft wieder auf Medaillenkurs bringen. Nach dem Absturz bei der Generalprobe in Oberstdorf hofft der Bundestrainer jetzt auf Rückkehrer Michael Uhrmann und den ganz speziellen deutschen Teamgeist in der angemieteten „Fliegerpension“ in Liberec. „Ich brauche Abstand vor der WM. Es ist nicht gut, wenn ich jeden Tag springe“, sagt Leitwolf Schmitt und verabschiedete sich in einen zweitägigen Sonderurlaub: „Es ist wichtig, dass ich bei der WM ausgeruht bin. Die Form ist gut, schließlich wollen wir in Liberec eine Medaille gewinnen.“

Danach sah es auf der riesigen Flugschanze von Oberstdorf nach Platz 15 im Einzel und Rang sechs im Team mit 190 Metern Rückstand auf Finnland zwar nicht aus, aber Schuster setzt auf die spezielle Charakteristik der WM-Schanzen in Tschechien. `In Oberstdorf war der Wurm drin, aber die viel kleineren Schanzen dort sollten uns gut liegen – speziell Martin. Wir wollen in den drei Wettbewerben eine Medaille holen", meint Schuster. Der am vergangenen Mittwoch auf der Großschanze von Klingenthal noch viertplatzierte Schmitt sei in einer tollen Position und könne locker angreifen: `Er muss nicht mehr Weltmeister werden – er war es schon viermal." Die letzten beiden Titel hat er zwar vor inzwischen acht Jahren gewonnen, aber Schuster setzt auf die Routine des 31-Jährigen bei dessen inzwischen siebter WM.

Bei den in Oberstdorf ebenfalls schwachen Michael Neumayer, Stephan Hocke und Felix Schoft will er in einem Spezialtraining auf einer kleinen Schanze in Deutschland kleine technische Fehler beheben und „mit ein paar freien Sprüngen“ vor allem den Kopf freibekommen. Deshalb verzichtet das deutsche Quintett sogar auf das erste WM-Training am Dienstag in Liberec und reist erst Mittwoch zwei Tage vor dem Normalschanzenspringen am Berg Jested an. Auch Uhrmann, der nach überstandener Erkältung wieder fit ist, übt mit: „Michael kann bei der WM unbelastet und frei angreifen. Er ist auch abseits der Schanze mit seiner Mischung aus Ehrgeiz und Humor ein ungemein wichtiger Mann für unser Team“, sagt Schuster. Teamgeist ist nach den Misserfolgen bei den Team-Tour-Springen in Deutschland für den Bundestrainer der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb ist bis zum Mannschaftspringen am 28. Februar in der deutschen „Fliegerpension“ jede Menge Zeit für Gespräche und gemeinsames Kochen eingeplant.

„Wir haben in Liberec ein kleines Haus gemietet und bringen unseren eigenen Koch mit. Wir haben diesen Weg bewusst gewählt, um völlig unter uns zu sein. Das ist Risiko und Chance zugleich“, sagt Schuster. Es sind halt besondere Methoden nötig, um die erste deutsche WM-Medaille seit vier Jahren zu gewinnen.

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