Acht Vereine für Körper und Geist

Bei der LG Stadtwerke München gehen sowohl Spitzensportler ihrer Passion nach als auch Kinder und Breitensportler. Der Zusammenschluss bietet sportliche Anlaufstellen im ganzen Stadtgebiet
AZ: Herr Franke, Sie sind Geschäftsführer der Leichtathletik-Gemeinschaft Stadtwerke München und drücken Ihren Athleten wahrscheinlich gerade ganz fest die Daumen?
CHRISTOPHER FRANKE: Auf jeden Fall! Am Wochenende laufen die Deutschen Meisterschaften in Bochum. Da haben wir einige Eisen im Feuer.
Zum Beispiel?
David Gollnow ist amtierender Deutscher Meister über die 400 Meter Hürden und hat auch jetzt wieder beste Titelchancen. Kamghe Gaba zählt zu den Favoriten über die 400 Meter, gewann bereits 2010 schon mal den DM-Titel. Und Karoline Pilawa ist über die 800 Meter sehr stark. Diese Drei gehören schon seit längerer Zeit zu unseren Aushängeschildern.
Genauso wie der Stabhochspringer Tim Lobinger.
Stimmt. Er ist in Deutschland schon so etwas wie eine Leichtathletik-Legende, ist ein großes Vorbild und ein großer Motivator für den Nachwuchs.
Zählt bei der LG eigentlich nur Erfolg und Leistung?
Nein. Wir setzen auf Spitzensport und fördern genauso den Breitensport. Das ist nicht immer einfach. Aber bei uns soll jeder Spaß haben. Es spielt keine Rolle, ob man fünf Mal in der Woche trainieren will und an Wettkämpfen teilnimmt. Oder ob man nur einmal in der Woche zum Training kommt und auf Titelehren keinen Wert legt.
Wo trainieren Ihre Athleten?
Die LG Stadtwerke München ist ja ein Zusammenschluss von acht Vereinen – und zwar der PSV München, TS Jahn München, TSV Forstenried, TSV München-Milbertshofen, TSV München-Ost, USC München, Werfer-Club 95 München und der 1. SC Gröbenzell. Allesamt Vereine mit Tradition, deren Wurzeln teilweise bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Jeder einzelne Verein unserer Gemeinschaft verfügt über eigene Trainingsanlagen. Unsere Spitzensportler haben im Olympiapark zusätzlich die Möglichkeit, ihre Trainingseinheiten auf dem Olympiastützpunkt Bayern zu absolvieren, direkt hinter dem Olympiastadion in der Werner-von-Linde-Halle und auf dem nahen Sportplatz.
Wie kam es eigentlich zu der Fusion von acht Vereinen?
Das fing bereits 1987 an. Damals waren es drei Vereine. 2007 kamen dann die Stadtwerke als großer Förderer hinzu und fünf weitere Vereine, die ihre Kräfte, Talente und Stärken bündeln wollten. Und so lautet unser Motto: Mia san mehr! Das läuft seit fünf Jahren sehr gut. Unsere Spitzenathleten sind erfolgreich. Mit David Gollnow haben wir einen noch sehr jungen Athleten, der mit 23 Jahren an der Olympianorm über 400 Meter Hürden für London kratzt und diese bestimmt jetzt bei der DM in Bochum knacken wird. Außerdem zählen wir im Nachwuchs über 400 Kinder und Jugendliche.
Ab welchem Alter kann man bei Ihnen starten?
Unsere einzelnen Vereine nehmen bereits Kinder im Alter von fünf Jahren auf, die spielerisch an einzelne Disziplinen herangeführt werden. Ballspiele und Hürdenlauf über Pappkartons stehen da auf dem Programm. Da ziehen alle an einem Strang, formen und fördern Talente. Mit 14 Jahren beginnt dann die spezielle Sportförderung der LG Stadtwerke München. Außerdem haben wir eine Kooperation mit dem Isar-Sportgymnasium, die Leichtathletik im Unterricht anbietet.
Gibt es Schnupperkurse?
Probetrainings sind bei uns immer möglich. Da muss man sich nur mit einem unserer Vereine in Verbindung setzen und einen Termin vereinbaren. Das Gute ist dabei auch, dass sich unsere Vereine über ganz München verteilen. So kann jeder schnell und unkompliziert in den Genuss von Leichtathletik kommen. Eine perfekte Sportart gerade für Kinder, die beste Grundlagen für Körper und Geist bildet.