Abstiegsspiel im Davis Cup: DTB-Team ohne Zverev-Brüder und Kohlschreiber
Beim Stresstest in Lissabon muss Deutschland auf seine drei besten Tennis-Profis verzichten. Stattdessen sollen Struff und Co. die DTB-Auswahl gegen Portugal vor dem Abstieg bewahren.
Hamburg - Ohne Weltklassespieler Alexander Zverev müssen Deutschlands Tennis-Herren den Abstieg aus der Weltgruppe im Davis Cup verhindern.
Der Weltranglistensechste steht wie sein Bruder Mischa und Philipp Kohlschreiber für das Relegationsspiel in Portugal (15. bis 17. September) nicht zur Verfügung, wie der Deutsche Tennis Bund (DTB) am Dienstag in einer Mitteilung erklärte.
"Die Absagen von Sascha, Mischa und Philipp sind für uns natürlich schwierig zu kompensieren", sagte Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann. Stattdessen sind Jan-Lennard Struff, Cedrik-Marcel Stebe sowie die beiden Debütanten Yannick Hanfmann und Doppel-Spezialist Tim Pütz für die Partie in Lissabon nominiert.
Für Deutschland gilt es, trotz der starken personellen Schwächung mit einem Sieg in Portugal den Abstieg aus der Weltgruppe abzuwenden. "Dennoch fahren wir mit einem positiven Gefühl nach Portugal. Ich betrachte jede Partie als ausgeglichen, denke, dass wir in allen fünf Matches Siegchancen haben", erklärte der 43 Jahre alte Kohlmann angesichts der Ausfälle.
Struff "eine wichtige Säule"
Die US Open in New York hatten die drei besten deutschen Tennis-Profis mit unterschiedlichen Gefühlen verlassen. Während Hoffnungsträger und Turnier-Mitfavorit Alexander Zverev bei seinem Zweitrundenaus enttäuschte, erreichten Kohlschreiber und Mischa Zverev immerhin das Achtelfinale.
Zum Führungsspieler in Abwesenheit der drei Besten ernannte Kohlmann den Ranglisten-49. Struff. "Mit ihm haben wir eine Nummer eins im Team, die bereits über wichtige Erfahrungen im Davis Cup verfügt", sagte der Kapitän. Struff werde "eine wichtige Säule sein".
Auch Stebe, der wohl als zweiter Einzelspieler vorgesehen ist, hat Davis-Cup-Erfahrung vorzuweisen. Er sicherte in der Relegation gegen Australien im Jahr 2012 den entscheidenden dritten Punkt. "Diese Erinnerung im Hinterkopf ist ein Riesenvorteil für Cedrik", betonte Kohlmann.
Trotz der Ausfälle der drei Top-Profis dürften die Deutschen in Lissabon ihre Chancen haben. Der beste portugiesische Einzelspieler, Joao Sousa, wird auf Rang 50 und damit einen Platz hinter Struff geführt.
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