Abschied im Dreierpack

Bitterer Rückschlag für München Basket in der Zweiten Basketball- Bundesliga: Die Lokalmatadoren verlassen den Klub, wechseln ausgerechnet zum Rivalen FC Bayern.
von  Abendzeitung
Hat seine Karriere beendet: Roberto Aufiero
Hat seine Karriere beendet: Roberto Aufiero © az

Bitterer Rückschlag für München Basket in der Zweiten Basketball- Bundesliga: Die Lokalmatadoren verlassen den Klub, wechseln ausgerechnet zum Rivalen FC Bayern.

MÜNCHEN Sie waren die Münchner Seele der Mannschaft. Wenn Andrej Mangold, Roberto Aufiero und Jan Stephan für München Basket auf dem Platz standen, dann spielte das Team meist nicht nur besonders gut, dann spielten auch die Fans verrückt. Das Trio war der Kern, der das Basket-Spiel zusammenhielt.

Keiner der drei wird in der kommenden Saison das Trikot von Basket tragen. „Das tut uns natürlich sehr, sehr weh", sagt Präsident Janos Belik.

Besonders bitter für Belik und sein Team ist der Abgang von Mangold (21), der als eines der größten deutschen Talente auf den Guard-Positionen gilt. „Ich habe mich aufgrund der sportlichen Perspektive entschieden, für den FC Bayern zu spielen", sagt Wahl-Münchner Mangold, der von Vereinen aus ganz Deutschland umworben wurde. „Er ist auf uns zugekommen“, freut sich Bayern-Abteilungsleiter Peter Kemmer, „und passt hervorragend in unser Konzept".

"Bei uns hätte er sich entwickeln können"

Janos Belik hingegen schimpft: „Das ist wie vor zwei Jahren mit Justus Hammer." Auch damals hatte der FC Bayern einen Basket-Leistungsträger verpflichtet. Mangolds Schritt kann er nicht verstehen: „Bei uns hätte er viel mehr Spielzeit bekommen und sich weiter entwickeln können.“ Doch Mangold entschied sich für den Lokalrivalen.

Aber auch der Verlust von Roberto Aufiero schmerzt. Ein ästhetischer und eleganter Spieler war der Forward nie - dafür aber ein kompromissloser Kämpfer, der oft die gesamte Mannschaft mitriss. Aufiero (27) beendet seine Karriere. „Ich vernachlässige doch nicht Job oder Familie, nur damit ich das ganze Wochenende auf Auswärtsfahrt nach Iserlohn oder so bin“, sagt er. Denn: „Der Trainings- und Vorbereitungsaufwand ist auf diesem Level einfach zu hoch für mich.“ Aufiero trug das München Basket-Trikot schon, als der Verein noch Kickz hieß und in der Regionalliga spielte.

Genau wie Jan Stephan (27), der ebenfalls aus beruflichen Gründen kürzer treten muss - und deswegen möglicherweise zur DJK Landsberg in die Regionalliga wechselt. Fest steht laut Janos Belik jedenfalls: „Für uns wird er nicht mehr spielen".

Im Ringen um die Zukunft des Pro B-Teams sind die Abgänge der drei Leistungsträger und Identifikationsfiguren ein erheblicher Rückschlag. Aufgeben will Belik trotzdem noch nicht. Gerade sei er mit seinem Team dabei, „deutsche Spieler zu verpflichten.

Die Münchner Seele der Mannschaft können diese Spieler nicht ersetzen.

Julian Galinski

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