"Ab und zu schauen Hall und Hamann vorbei"

AZ: Herr Kemmer, erst einmal noch herzlichen Glückwunsch zum vorzeitigen Aufstieg mit den Basketballern des FC Bayern. Das dürfte Sie ja als Abteilungsleiter besonders freuen.
PETER KEMMER: Was unser Trainer Dirk Bauermann mit seiner Mannschaft da erreicht hat, ist sagenhaft. Da ist die Freude bei allen sehr groß, zumal die Erwartungen an uns auch sehr hoch waren und damit enormer Druck auf den Beteiligten lastete. Der Aufstieg war ja unser Mindestziel.
Das Ziel haben Sie nun erreicht, spielen ab der kommenden Saison in der Bundesliga. Das dürfte auch den Nachwuchs weiter nach vorne bringen.
Auf jeden Fall. Gerade dann, wenn die Modalitäten mit der Rudi-Sedlmayer-Halle als neue Spielstätte für unseren Verein geklärt sind. Dann haben wir einen zentralen Punkt, auf den sich alles, was den Basketball betrifft, konzentriert. Dann müssen wir nicht mehr um ausreichend Hallenzeiten in den verschiedenen Sporthallen unserer Partnerschulen kämpfen und bekommen dadurch klarere Strukturen, die für uns und unseren Nachwuchs sehr hilfreich wären.
Was für Partnerschulen?
Wir sind ja nicht nur auf Leistungssport ausgelegt, sondern gehen auch in die Breite. Da haben wir zusammen mit Dirk Bauermann und Jugendtrainer Berthold Bisselik unser Jugendkonzept weiter entwickelt und ausgebaut. Denn genauso wie im Fußball ist auch im Basketball eine gute, vereinseigene Jugendarbeit sehr wichtig. Und so haben wir bislang 20 sogenannte Arbeitsgemeinschaften mit Schulen in München, die bereits ab der dritten, vierten Klasse mit Basketball beginnen und die Kleinen spielerisch an den Sport heranführen. Ab der fünften, sechsten Klasse geht es dann schon los, dass wir erste Talente sichten. Genauso arbeiten wir auch mit lokalen Basketballvereinen zusammen.
Ab wann könnte man dann für den FC Bayern Körbe werfen?
Ab neun Jahren geht es bei uns los, dass wir Talente aufnehmen und fördern. Wir veranstalten außerdem ein Junior Camp jedes Jahr im November und den Schools Cup, dessen Finale am 9. April in der Olympia-Eishalle vor dem Spiel gegen Cuxhaven stattfindet.
Um die absoluten Anfänger können Sie sich nicht kümmern?
Das große Engagement von Bayernpräsident Uli Hoeneß hat uns nicht nur einen Toptrainer und Topspieler beschert, sondern eben auch unglaublich viele Kinder und Jugendliche, die mit Basketball anfangen wollen. Das wird durch den Aufstieg bestimmt noch einmal verstärkt. Und das sind einfach zu viele, das würde den Rahmen sprengen. Um die Grundlagen im Nachwuchsbereich kümmern sich wie gesagt die Schulen und lokalen Vereine. Ab und zu schauen dort auch Dirk Bauermann und unsere Spieler wie Darius Hall oder Steffen Hamann vorbei.
Auch die Fußballstars vom FC Bayern sind ganz angetan von Bauermann und Co. – schauen die bei den Ligaspielen öfter vorbei?
Nicht nur Uli Hoeneß ist Basketballfan. Spieler wie Bastian Schweinsteiger und Holger Badstuber aber auch Altstars wie Paul Breitner feuern unsere Jungs gerne an. Da ist die Stimmung im gesamten Verein sehr gut. Es ist ohnehin unglaublich wie viele Münchner hinter uns stehen. Da haben wir wirklich tolle Fans, die schon längst in die Bundesliga gehören.